Dolmetschen in der Psychotherapie: 24 Euro pro Stunde und 16 Euro Fahrtkostenpauschale

Einem aktuellen Artikel in der Ärzte-Zeitung ist zu entnehmen, wie in Bremen Dolmetscheinsätze bei der psychotherapeutischen Behandlung von Einwanderern honoriert werden. Unter der Überschrift „Keine Übersetzer mehr für Psychotherapie bei Flüchtlingen“ heißt es:

Das Gesundheitsamt hatte in den zurückliegenden Jahren einen Dolmetscherdienst aufgebaut, auf den auch niedergelassene Psychotherapeuten zurückgreifen konnten. Die Kosten beliefen sich auf 24 Euro pro Stunde und 16 Euro Fahrtkostenpauschale.

Beklagt wird, dass dies seit September 2015 nicht mehr möglich sei. „Weil das Gesundheitsamt von den vielen Flüchtlingen und den damit verbundenen Vermittlungen überrollt wurde, schaltete Bremen den Eigenbetrieb Performa als Vermittlerin ein.“

Aus formaljuristischen und Abrechnungsgründen sei es seither für Psychotherapeuten an der Weser nicht mehr möglich, die Dolmetscher des Gesundheitsamts zu beauftragen.

Der Präsident der Bremer Psychotherapeutenkammer bemängelt, dass die Kassen nicht mehr zahlten und eine Kostenerstattung über das Amt für Soziale Dienste häufig nicht zustandekomme. Mancher Psychotherapeut sei deshalb inzwischen gezwungen, bei privaten Dienstleistern einen Dolmetscher anzufordern und diesen aus eigener Tasche zu bezahlen.

[Text: Richard Schneider. Quelle: Ärzte-Zeitung, 2016-02-15.]