Grüne in Lübeck: „Sprachmittlerpool Beispiel für gute Integrationspolitik“

Sprachmittlerpool Lübeck

Mit Unterstützung der Stadt Lübeck und der Possehl-Stiftung baut das Familienzentrum “Sprungtuch” e. V. aus Lübeck-Buntekuh unter dem Namen “KommMit” einen Dolmetscherpool auf. Ziel ist, den Einwanderern in Lübeck Behördengänge und Arztbesuche zu erleichtern.

Die Rechtsanwältin Michelle Akyurt, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Lübecker Bürgerschaft, erklärt dazu:

Der Sprach- und Kulturmittlerpool ist ein gelungenes Beispiel für gute kommunale Integrationspolitik. Schon Menschen, deren Muttersprache Deutsch ist, haben gelegentlich Probleme, sich durch komplizierte Behördenpapiere durchzuarbeiten. Man kann sich vorstellen, wie schwierig dies für Menschen sein muss, die nur wenig Deutsch können. Dasselbe gilt für Gespräche mit Ärzten und Lehr- und Erziehungskräften in Schulen und Kitas.

 

Hier soll das neue Projekt helfen. Es vermittelt Menschen, die aufgrund ihrer guten Sprachkenntnisse im Alltag unterstützen können. Es geht um Hilfestellungen in Bereichen, in denen professionelle Übersetzerinnen und Übersetzer nicht zum Einsatz kommen.

 

Als die Lübecker Bürgerschaft im Jahr 2014 auf Initiative der Grünen den Integrationsfonds aufgelegt hat, war es unser ausdrücklicher Wunsch, dass der Sprachmittlerpool das erste Projekt sein würde. Umso mehr freuen wir uns über die Unterstützung der Lübecker Verwaltung und der Possehl-Stiftung bei der Umsetzung des Projekts.

Breite Mehrheit für Integrationsfonds in Bürgerschaft

Michelle Akyurt
Michelle Akyurt führt die Fraktion der Grünen in der Lübecker Bürgerschaft

2014 beantragten Grüne, SPD und Freie Wähler in der Bürgerschaft die Einrichtung eines Integrationsfonds für Lübeck. Dieser Antrag wurde mit breiter Mehrheit angenommen. Als erste Maßnahme wurde dann der Aufbau eines Sprach- und Kulturmittlerpools für die Hansestadt in Angriff genommen.

Finanzierung aus mehreren Quellen

Wegen der angespannten Haushaltslage speist sich der Fonds aus mehreren Quellen. Die Stadt Lübeck stellt jährlich einen Betrag von mindestens 50.000 Euro zur Verfügung. Gleichzeitig wurden Wirtschaftsunternehmen, IHK, Handwerkskammer und Stiftungen gebeten, ebenfalls einen finanziellen Beitrag zu leisten. Darüber hinaus sollen nach Möglichkeit auch Bundes- und Europamittel gewonnen werden.

[Text: Richard Schneider. Quelle: Pressemitteilung Grüne Lübeck, 2014-12-02, 2016-09-12. Bild: Grüne Lübeck.]

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