Der T-Mobile Umwelt- und Nachhaltigkeitsfonds (TUN) hat 2016 neben zwei technischen auch zwei sprachbezogene Projekte ausgezeichnet, die wir hier vorstellen möchten:
- Den 1. Platz belegt InterprAID, eine Onlineplattform, über die soziale Einrichtungen den Kontakt zu Dialogdolmetschern herstellen können. Das System soll helfen, die Arbeit mit Migranten und Flüchtlingen durch Zuschaltung von Dolmetschern zu erleichtern.
- Auf Platz 3 kam das Speech to text device, eine innovative Augmented-Reality-Lösung für Hörgeschädigte. Dabei wird mittels Spracherkennung das Gehörte als Text in eine Brille eingeblendet.
Offenbar befinden sich beide Projekte noch in der Entwicklungsphase. Eine praktische Nutzung ist zurzeit nicht möglich.
InterprAID: Onlineplattform für Dolmetschen und interkulturelles Mitteln
Der erste Preis in Höhe von 20.000 Euro geht an das Projekt „InterprAID“, eine Onlineplattform für das Dolmetschen und interkulturelle Vermitteln in sozialen Einrichtungen. Dolmetscher mit eigener Migrationsbiographie sollen über die Web-App gebucht und per Video-Call ortsunabhängig auf jedem Endgerät erreicht werden.
So sollen NGOs, Behörden und Krankenhäuser für die Kommunikation mit Flüchtlingen und Migranten kostengünstig, zeitnah und überall Unterstützung finden. Im Kern der Lösung befinden sich der Einsatz von mobiler Kommunikationstechnologie und ein innovativer Marktplatz-Ansatz. Auf diese Weise soll das Dolmetschen in sozialen Einrichtungen zu einer finanziell tragbaren Standardpraxis werden.
„Speech to text device“: Augmented-Reality-Lösung für Hörgeschädigte
Der dritte Preis mit 12.000 Euro geht an das Wiener Projekt „Speech to text device“, das gehörgeschädigte Menschen in einem unabhängigeren Maße an der hörenden, sprechenden Welt teilnehmen lassen will.
Die von In-Ear-Mikrophonen aufgenommene Sprache wird dabei online mit Hilfe von serverbasierten Lösungen in Text umgewandelt. Die Transkription und zusätzliche Informationen werden via Bluetooth für den Träger sichtbar auf einem tragbaren Augmented-Reality-Displaygerät (Brille) eingeblendet. Integrierte LTE-Module sollen eine standortunabhängige Nutzung der Brille ermöglichen.
Das Produkt soll Gehörlosen und Hörgeschädigten ermöglichen, gesprochene Informationen textuell zu erfassen, die Position der Sprecher zu bestimmen sowie verschiedene Sprecher zu unterscheiden.
Mit Hilfe der Fördergelder des TUN-Fonds kann die Entwicklergruppe nun einen Prototyp des Systems bauen.
Fördergelder sollen helfen, Ideen in Praxis umzusetzen
„Vor allem Informations- und Kommunikationstechnologien haben das Potenzial, unsere Welt nachhaltiger zu gestalten“, sagte der Juryvorsitzende und ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler. „Ohne moderne Technologieentwicklung würde unsere Zukunft trist aussehen. Dank Unternehmen wie T-Mobile bekommen initiative Menschen die Chance, ihre Ideen auch in die Praxis umzusetzen. Dabei weiß ich zu schätzen, dass der gemeinnützige TUN-Fonds unabhängig von der Stifterin T-Mobile autonom seine Aufgabe erfüllen kann.“
Unabhängige Jury traf Auswahl aus 69 eingereichten Projekten
Die Preisträger 2016 wurden durch eine unabhängige Jury unter Vorsitz von Franz Fischler aus insgesamt 69 eingereichten Projekten ausgewählt. Die von T-Mobile finanzierten Preisgelder des TUN-Nachhaltigkeitspreises werden in diesem Jahr zum fünften Mal ausgeschüttet.
Ziel des Fonds ist es, das Potenzial mobiler Telekommunikation für die Lösung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsproblemen zu entwickeln. Der 2011 von T-Mobile gegründete gemeinnützige und unabhängige Fonds unter Aufsicht des Landes Wien ist mit einer halben Million Euro ausgestattet. Jährlich werden insgesamt 50.000 Euro an Preisgeldern ausschüttet.
InterprAID und „Text to speech device“ stellen sich in Kurzvideos vor
[Text: Richard Schneider mit Material von T-Mobile Österreich. Quelle: T-Mobile Österreich. Bild: Pressebilder T-Mobile Österreich.]