Österreichische Übersetzer-Staatspreise für Ulla Forsgren Ekblåd, Alexander Sitzmann und 53 Kollegen

Thomas Drozda
Thomas Drozda ist österreichischer Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien. Er wird die Staatspreise im April 2017 in Klagenfurt überreichen. – Bild: Valerie Alwasiah / Bundeskanzleramt

Die beiden Staatspreise für literarische Übersetzungen, die jährlich vom österreichischen Bundeskanzleramt vergeben werden, sind die höchsten Auszeichnungen für Übersetzungen österreichischer Literatur in eine Fremdsprache sowie für österreichische Übersetzer.

Die Preise gehen heuer an den Österreicher Alexander Sitzmann und an die Schwedin Ulla Forsgren Ekblåd. „Mit den beiden Staatspreisträgern werden heuer zwei wahre Brückenbauer im Europa der literarischen Grenzenlosigkeit ausgezeichnet“, so Thomas Drozda, Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien, über die Wahl des Übersetzungsbeirates.

„Es freut mich besonders, dass mit Ulla Forsgren Ekblåd heuer jene Übersetzerin ausgezeichnet wird, die seit fast 20 Jahren das umfangreiche Oeuvre der ersten Österreichischen Buchpreisträgerin, Friederike Mayröcker, ins Schwedische überträgt“, so Drozda. „Die Übersetzungen aus dem Bulgarischen und Makedonischen, Dänischen wie Isländischen ins Deutsche des in Wien lebenden Alexander Sitzmann zeichnen sich wiederum durch höchste schöpferische Präzision aus, nicht nur in Bezug auf die Sensibilität für die Aspekte des jeweiligen Regionalkolorits – von der bulgarischen Schwarzmeerküste bis zu den Fjorden Islands – sondern vor allem bei der Wiedergabe äußerst komplexer poetischer Bilder.“

„Die Arbeiten der Staatspreisträger sind von einem hohen Maß an Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen und Sprachbewusstsein gekennzeichnet, und von einer enormen Präzision und Originalität, die gerade Werken von sprachlicher, formaler und inhaltlicher Komplexität bis ins kleinste Detail Rechnung trägt“, so die Jury in ihrer Begründung.

Alexander Sitzmann habe ein beachtliches Gesamtwerk geschaffen, für das er großes Lob verdiene. Dass etwa der bulgarische Autor Georgi Gospodinov längst in der ersten Liga der europäischen Erzähler mitspiele, verdanke er dem Umstand, „dass er mit Alexander Sitzmann einen erstklassigen Übersetzer hat, sodass den Lesern keine Nuance seiner Prosa verborgen bleibt“, schreibt etwa Sebastian Fasthuber im Falter, oder dass sich die Übersetzung ins Deutsche „so liest, als wäre sie das Original“, meint Cornelius Hell in Ö1.

Preise mit insgesamt 74.400 Euro dotiert – 55 Übersetzer insgesamt ausgezeichnet

Weitere 53 Übersetzer erhielten Prämien (insgesamt 74.400 Euro) für herausragende Übersetzungen internationaler Belletristik, wie zum Beispiel von Sofia Andruchowytsch, Yi Sha und Diego Marani, oder Sara Ventroni, Roberta Dapunt und Georgi Gospodinov ins Deutsche und von österreichischer Literatur wie von Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard und Heimito von Doderer, oder Ilse Aichinger, Elfriede Jelinek und Christoph Ransmayr in eine Fremdsprache.

Die festliche Überreichung der beiden Staatspreise, die mit je 10.000 Euro dotiert sind, findet am 28. April 2017 im Robert-Musil-Haus in Klagenfurt statt.

[Text: Mag. Kerstin Hosa. Quelle: Presseaussendung Bundeskanzleramt, 2016-12-29.]