Der europäische Sprachdienstleisterverband ELIA (European Language Industry Association) hat unter der Bezeichnung „together“ ein neuartiges Veranstaltungskonzept entwickelt, das Übersetzungsbüros und Einzelübersetzer zusammenbringen will: „Together was created by Elia for freelance translators and language companies to come together and foster and develop mutually beneficial and positive working relationships.“
Die erste derartige Konferenz fand 2016 mit 350 Teilnehmern in Barcelona statt. Die zweite steigt am 23. und 24. Februar 2017 unter dem Titel „Communicating for Success“ in einem Mercure-Hotel in Berlin. Angestrebt wird ein „konstruktiver Dialog“ zum beiderseitigen Vorteil.
Vorträge, Ausstellung, gemeinsames Abendessen, Tanz und Musik
Die Referenten kommen annähernd zu gleichen Teilen aus den Kreisen der Büros und der Freiberufler. Neben einem guten Dutzend Einzelübersetzern finden sich unter den Vortragenden auch Mitarbeiter von Sprachdienstleistern wie mt-g, Wieners + Wieners, Moravia oder K International. Anbieter von Übersetzungswerkzeugen (Kilgray/memoQ, SDL/Trados, Memsource) sind ebenso vertreten wie Vertreter der Lehre (Universitat Autònoma de Barcelona).
Neben dem Vortragsprogramm (Konferenzsprache ist Englisch) wird auch eine kleine Messe mit 11 Ausstellern organisiert.
Ein gemeinsames Abendessen im Berliner Wasserwerk mit anschließender „Disco“ soll die Kontaktaufnahme erleichtern und die Vernetzung fördern.
Büros sind Ausbeuter und Sklaventreiber? ELIA will Vorurteile ausräumen
Das Verhältnis zwischen größeren Sprachdienstleistern als Auftraggeber und freiberuflich tätigen Übersetzern als Auftragnehmer ist nicht unbelastet und durchaus spannungsgeladen.
Nicht ohne Grund gibt es getrennte Berufsverbände für Einzelübersetzer und Büros, obwohl sie derselben Branche angehören. Ebenso finden Konferenzen und Fortbildungsveranstaltungen separat statt, sodass beide Gruppen meist unter ihresgleichen bleiben.
In den Freiberuflerverbänden (BDÜ, ADÜ Nord, ATICOM & Co.) ist oftmals eine feindselige Haltung gegenüber den mittelständischen und großen Unternehmen der Übersetzungsbranche zu spüren. Vielen gelten sie als Ausbeuter und Sklaventreiber.
Umso interessanter sind Initiativen wie „ELIA together“, die zu einem besseren beiderseitigen Verständnis beitragen wollen.
Ausführliche Infos und Anmeldung auf Konferenz-Website
Einen Überblick über das umfangreiche Vortragsprogramm verschafft die Konferenzwebsite. Dort ist auch eine Online-Anmeldung möglich.
Bis zum 15. Januar gilt für Übersetzer noch der vergünstigte Frühbucherpreis von 250 Euro für beide Tage insgesamt, danach sind es 290 Euro. BDÜ-Mitgliedern wird ein Rabatt von 10 Prozent gewährt.
[Text: Richard Schneider. Quelle: ELIA. Bild: ELIA.]