Nach Angaben der Aachener Zeitung hat nur Nordrhein-Westfalen flächendeckend Kommunale Integrationszenten (KI) eingerichtet, die sich um die Eingliederung von Einwanderen in die deutsche Gesellschaft kümmern. Den KIs sind oft Dolmetscherpools zugeordnet. In einem Artikel wird der Dürender Dolmetscherdienst als „landesweites Vorbild“ gepriesen.
Die Stadt im Rheinland mit 90.000 Einwohnern ist Mittelpunkt eines Kreises mit 268.000 Einwohnern. Dort stehen 92 ehrenamtliche Dolmetscher für 44 Fremdsprachen bereit: „Im Jahr 2016 waren die ehrenamtlichen Dolmetscher in 974 Fällen im Einsatz. Auch seltene Sprachen wie Ibo, Pashto, Punjabi oder Bisaja decken sie ab. Die Ehrenamtlichen helfen zum Beispiel in Schulen, Kindertageseinrichtungen, Arztpraxen, Beratungsstellen und Verwaltungen bei der Verständigung.“
Jürgen Fischer, Leiter des KI, über die Beweggründe zur Einrichtung des Dolmetscherpools: „Alle Menschen sollen die Chance erhalten, sich in einer Behörde oder einer Beratungsstelle gut verständigen zu können. Damit können sie ihre Anliegen und Interessen besser wahrnehmen, es kommt seltener zu Missverständnissen, und die Berater können schneller und effektiver arbeiten.“
Nach Angaben von Nadine Goertz, die als abgeordnete Lehrerin im KI ausländische Schulneulinge berät, ist die Arbeit ohne das enorme Engagement der ehrenamtlichen Dolmetscher kaum noch vorstellbar. Die Gesprächsatmosphäre werde dadurch „viel entspannter und offener“.
Die pädagogische Leiterin des Dolmetscherdienstes, Antje Bruckschen, legt Wert auf die Feststellung, dass der ehrenamtliche Dolmetscherdienst professionelle Dienstleistungen nicht ersetzen kann. Er helfe den Behörden aber bei der Kommunikation mit Migranten und ermögliche diesen eine bessere Teilhabe.
[Text: Richard Schneider. Quelle: Aachener Zeitung, 2017-05-09. Bild: Landesweite Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren.]