Am Anfang war das Wort, aber wo kam es her?
In den vergangenen 150 Jahren wurden von der Entdeckung des Penizillins über die Entschlüsselung der menschlichen DNS bis zum Nachweis des Higgs-Bosons kolossale Fortschritte gemacht. Doch an einer der drängendsten Fragen der Menschheitsgeschichte – Wo liegt der Ursprung der menschlichen Sprache? – scheitert die Wissenschaft bis heute.
Das hat, wie Tom Wolfe in seinem Buch Das Königreich der Sprache (Originaltitel: The Kingdom of Speech) genüsslich darlegt, führende Forscher von Charles Darwin bis Noam Chomsky jedoch zu keiner Zeit davon abgehalten, grandiose Erfolge zu verkünden, die gar keine waren, Konkurrenten zu diffamieren, anstatt eigene Fehler einzugestehen, und generell des Kaisers neue Kleider in den schillerndsten Farben zu beschreiben.
In Das Königreich der Sprache vertritt Wolfe die These, dass die Sprache die größte kulturelle Leistung des Menschen und somit nicht mit der Evolutionstheorie oder wissenschaftlicher Systematik zu erklären ist.
Pressestimmen
- „Lesenswert und sehr witzig.“ (David Eisermann, WDR 5)
- „Herrlich, wie boshaft und zynisch Tom Wolfe auf die elitäre britische Wissenschaftsgesellschaft schaut.“ (Jan Ehlert, NDR Kultur)
- „Ob die Sprache […] angeboren oder […] ein Artefakt ist, ist wohl noch nie so engagiert, witzig und anregend behandelt worden wie in Tom Wolfes Das Königreich der Sprache, einem veritablen Wissenschafts-Thriller.“ (Hans Durrer, Huffington Post)
- „Inzwischen ist er 86 Jahre alt und seine Sprache ist nach wie vor großartig, ausgelassen und zupackend.“ (Badische Neueste Nachrichten)
Leserstimmen
- „Das Königreich der Sprache“ ist kein wissenschaftliches Buch […]. Nichtsdestotrotz fand ich vieles sehr interessant zu lesen, insbesondere Everetts Forschungen bei den Pirahã und deren Sprachsystem. Der anekdotische und humorvolle Stil Wolfes erlaubt dem Sachbuch an keiner Stelle langatmig oder gar dröge zu werden, so dass sich die Suche nach dem Ursprung der Sprache zu einer unterhaltsamen Lektüre, die immer mal wieder kleine Umwege nimmt, entwickelt. (Katja Zimmermann, Mainz)
- [Nach Darwin] lag die Frage, wie der Mensch zur Sprache kam, auf Eis. Dann trat Noam Chomsky auf mit seiner Theorie von der Universellen Grammatik […]. Mehrere Kapitel über Chomskys Aufstieg zur Koryphäe der Linguistik und über seinen Kampf gegen den Feldforscher Everett, der behauptet, im brasilianischen Urwald eine Sprache gefunden zu haben, die Chomskys Thesen widerlegt.
Tom Wolfe ist ein guter Geschichtenerzähler. Man kann sein Buch lesen wie einen historischen Roman. Bis man zu den letzten drei Seiten kommt, wo Wolfe seine eigene Theorie der Sprachentstehung nennt. Hier wird es absurd.
Gegen jede Erkenntnis der Biologie und der Hirnforschung behauptet er, Sprache sei reine Kultur ohne eine biologische Evolution dahinter. (Und die Sprachzentren im Gehirn, Herr Wolfe? Und unsere Stimmbänder?) Argumente für diese These? Fehlanzeige. (Christina Widmann)
Über den Autor
Tom Wolfe wurde 1931 in Richmond, Virginia, geboren. Nach seiner Promotion in Amerikanistik arbeitete er als Reporter für Zeitungen und Zeitschriften. In den 1960er-Jahren gehörte er mit Truman Capote, Norman Mailer und Gay Talese zu den Gründern des „New Journalism“, die literarische Elemente in Reportagen einfließen lassen.
Der vielfach preisgekrönte Schriftsteller war mit Büchern wie The Electric Kool-Aid Acid Test (1968) international längst als Sachbuchautor berühmt, ehe er mit Fegefeuer der Eitelkeiten (1987) seinen ersten Roman vorlegte, der auf Anhieb zum Weltbestseller wurde. Es folgten mit Hooking Up eine Sammlung von Essays und Erzählprosa (2001) und weitere erfolgreiche Romane, darunter Ich bin Charlotte Simmons (2005) und zuletzt Back to Blood (2013). Wolfe lebt in New York.
Bibliografische Angaben
- Tom Wolfe: Das Königreich der Sprache. München: Karl Blessing Verlag (Verlagsgruppe Random House), 2017. 224 Seiten, gebunden, ISBN 978-3896675880. Auch als E-Book erhältlich. Übersetzerin: Yvonne Badal.
[Text: Karl Blessing Verlag. Quelle: Karl Blessing Verlag. Bild: Karl Blessing Verlag; MoSchle, Lizenz: CC BY 3.0.]