Ludwigshafen: Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck überreicht IHK-Zertifikate an geschulte Sprachmittler

Jutta Steinruck
Jutta Steinruck

Am 19. April 2018 haben die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) und Jürgen Vogel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz, acht neuen Sprachmittlern ihre IHK-Zertifikate überreicht. Die erfolgreichen Absolventen stammen aus den Ländern Iran, Irak, Libanon, Polen, Ungarn und Jordanien.

Anwesend waren im Zentrum für Weiterbildung der IHK Pfalz auch Hannele Jalonen, die Integrationsbeauftragte der Stadt Ludwigshafen, sowie Judith Trüper von der BASF SE. Der in Ludwigshafen beheimatete Chemiegigant unterstützt die qualifizierenden Sprachmittler-Lehrgänge seit vielen Jahren finanziell.

180 Unterrichtseinheiten in 7 Monaten

Der IHK-Lehrgang vermittelt Grundkenntnisse zu Verwaltungsabläufen und zum Sozial-, Bildungs- und Gesundheitssystem in Deutschland, zum Thema interkulturelle Kompetenz sowie zu Dolmetsch- und Übersetzungstechniken. Von September 2017 bis April 2018 mussten die Teilnehmer 180 Unterrichtseinheiten absolvieren.

Der IHK-Zertifikatslehrgang ist eine Weiterführung des von der Abteilung Integration seit 2010 umgesetzten Qualifizierungsprojektes „Integrationsbegleiter als Brückenbauer“.

„Brückenbauer“ feste Institution in Ludwigshafen

Logo LudwigshafenDie Sprachmittler sind als Brückenbauer inzwischen zu einer festen Institution in der Stadt Ludwigshafen geworden. Bis zum jüngsten Lehrgang waren 40 Laiendolmetscher im Einsatz, die Sprachkenntnisse in insgesamt 28 Sprachen aufweisen.

Dabei handelt es sich um Menschen mit Migrationshintergrund, die anderen Einwanderern helfen und sie bei Behördengängen, Arztbesuchen und dergleichen unterstützen. Auch Behördenmitarbeiter haben die Möglichkeit, die Laiendolmetscher anzufordern.

Angesiedelt ist das Projekt bei der Abteilung Integration der Stadtverwaltung Ludwigshafen, die auch die Einsätze der Ehrenamtlichen koordiniert.

Aufwandsentschädigung und Ehrenamtskarte für vergünstigten Eintritt in Museen und Bäder

Die Sprachmittler arbeiten grundsätzlich ehrenamtlich, erhalten jedoch von der Stadt Ludwigshafen eine Aufwandsentschädigung.

Während der Feier anlässlich der Zertifikatsübergabe überreichten die Oberbürgermeisterin und Jürgen Hundemer, Vorsitzender der Ehrenamtsbörse VEhRa, den neuen und auch den langjährig tätigen ehrenamtlichen Dolmetschern zudem die Ehrenamtskarte des Landes Rheinland-Pfalz.

Diese wurde 2015 in Ludwigshafen eingeführt. Die Ehrenamtskarte bietet vergünstigten Eintritt unter anderem in verschiedene Einrichtungen des Landes Rheinland-Pfalz und in Ludwigshafen ins Wilhelm-Hack-Museum und in die städtischen Bäder.

Finanzierung durch Europäischen Sozialfonds, BASF und Stadt Ludwigshafen

Die Dolmetscheinsätze wurden von Oktober 2010 bis März 2015 durch den Europäischen Sozialfonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Anschließend gewährleistete die BASF mit einer Finanzspritze für mehrere Monate die Weiterführung, bis im September 2015 die Stadtverwaltung Ludwigshafen die Finanzierung übernahm.

Die Qualifizierungsmaßnahmen durch Lehrgänge wurden 2015 und 2016 mit finanzieller Unterstützung der BASF angeboten. Auch an dem jetzt abgeschlossenen Lehrgang an der IHK Pfalz beteiligte sich der Chemieriese finanziell.

[Text: Richard Schneider. Quelle: Pressemitteilung Stadt Ludwigshafen, 2018-04-19. Bild: Jutta Steinruck, Stadt Ludwigshafen.]