Hermann-Hesse-Preis für türkischen Autor Hakan Günday und Übersetzerin Sabine Adatepe

Sabine Adatepe
Sabine Adatepe (rechts) am 11. Mai 2022 auf der Germersheimer Übersetzerbühne im Gespräch mit Dilek Dizdar. - Bild: Bildschirmfoto

Der türkische Schriftsteller Hakan Günday und seine Übersetzerin Sabine Adatepe erhalten 2022 den „Internationalen Hermann-Hesse-Preis“, der von der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung alle zwei Jahre vergeben wird.

Die Auszeichnung ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert und geht nach Angaben von Adatepe je zur Hälfte an Autor und Übersetzerin. Die Übergabe erfolgt am 2. Juli, dem Geburtstag des Namensgebers, in dessen Geburtsstadt Calw.

Günday schreibe über gesellschaftliche Missstände und starke Außenseiter, so die Jury. „Dabei ist er eindringlich und provokant in seiner Sprache und zeichnet mit seinen Worten Bilder, vor denen man die Augen nicht verschließen kann.“ Er fordere sein Publikum auf, genau hinzusehen und an scheinbar festgeschriebenen Normen zu zweifeln.

Mit der Vergabe des Preises solle einem literarischen Werk Anerkennung verliehen und Aufmerksamkeit verschafft werden, das diese „noch nicht in entsprechender Weise erfahren hat“.

Sabine Adatepe hat Ende der 1980er Jahre in Hamburg Turkologie, Iranistik und Germanistik studiert sowie von 1996 bis 1999 in Istanbul gearbeitet. Heute lebt sie in Hamburg.

Seit 1990 übersetzt sie Romane, Erzählungen, Essays, Theaterstücke, Sach- und Kinderbücher aus dem Türkischen – zunächst nebenberuflich als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache, ab 2008 hauptberuflich. Darüber hinaus ist sie auch selbst als Autorin von Romanen, Essays und Artikeln tätig. Sie engagiert sich in der Kulturvermittlung als Moderatorin und Dolmetscherin bei Autorenlesungen.

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Richard Schneider