VGSD organisiert kostenfreie Online-Konferenz zum Problem Scheinselbstständigkeit

Andreas Lutz
Der promovierte Diplom-Kaufmann Andreas Lutz hat 2012 den VGSD gegründet und ist seitdem dessen Vorstandsvorsitzender. - Bild: Thomas Dreier

Der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) lädt am 24. Juni von 14:00 bis 17:00 Uhr in enger Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbstständigenverbände (BAGSV) zu einer kostenfreien Online-Konferenz mit zahlreichen Fachleuten aus Politik und Sozialrecht sowie Betroffenen ein.

Rund 20 Experten mit den unterschiedlichsten Perspektiven, darunter der Präsident des Bundessozialgerichts a. D., Professor Rainer Schlegel, analysieren, welche Probleme die aktuelle Rechtslage Selbstständigen bereitet und welche Lösungswege es gibt.

VGSD befragt Sozialrechtsexperten

Für die Online-Konferenz führt der VGSD aktuell eine Befragung unter Sozialrechtsexperten in Deutschland durch, darunter Anwälte, Steuerberater und Mitarbeiter von Compliance-Abteilungen großer Unternehmen. Erste Ergebnisse der Umfrage liegen schon vor und geben Hinweise, welche Reformschritte am wirksamsten wären.

In der Konferenz werden die genauen Ergebnisse und die Verbesserungs- und Lösungsvorschläge vorgestellt und anschließend mit den zuständigen Fachpolitikern, Vertretern von Bundessozialgericht und Deutscher Rentenversicherung und weiteren Sozialrechtsexperten diskutiert.

Rechtsunsicherheit durch unklare Regelungen zur Scheinselbstständigkeit

Scheinselbstständigkeit ist eines der drängendsten Probleme von Selbstständigen. Ein großer Teil der knapp zwei Millionen Solo-Selbstständigen sieht sich dem Generalverdacht der Scheinselbstständigkeit ausgesetzt.

Die Rechtsunsicherheit, ob ein Auftragsverhältnis trotz beiderseits gewünschter Selbstständigkeit als abhängige Beschäftigung eingestuft wird, begleitet viele Selbstständige auf Schritt und Tritt.

Viele bekommen keine Aufträge mehr, immer mehr Auftraggeber vergeben Aufträge nur noch an Unternehmen mindestens drei Mitarbeitern. Zahlreiche Selbstständige werden in die Arbeitnehmerüberlassung gedrängt.

Dabei sind Solo-Selbstständige mit ihrer Expertise und ihrer Flexibilität ein entscheidender Faktor für Digitalisierung und Transformation.

Politik spielt existenzielles Problem herunter

Dennoch wird das Problem von der Politik seit Jahren heruntergespielt und als Problem prekärer Beschäftigungsformen dargestellt (Stichwort Plattformarbeit).

Das Statusfeststellungsverfahren wurde 2022 reformiert, ohne dass dies eine erkennbare Verbesserung der Rechtssicherheit gebracht hat. Dennoch werden wir Selbstständige von der Bundesregierung auf eine Evaluation Ende 2025 vertröstet.

Regierung wird in dieser Legislaturperiode nicht mehr tätig

In dieser Legislaturperiode will die Regierung die dringend benötigten wirksamen Reformen offenbar nicht mehr in Angriff nehmen.

Deshalb führt der VGSD selbst eine Evaluation der Reform durch. Der Verband benennt auf der Online-Konferenz die wirkungsvollsten Reformmaßnahmen und lässt die relevanten Akteure Position beziehen.

Teilnahme VGSD-Mitgliedern vorbehalten

Die Teilnahme ist in diesem Fall zahlenden VGSD-Mitgliedern vorbehalten. Aber man kann im Verlauf der Anmeldung mit einem Klick VGSD-Mitglied werden und sich dann umgehend für die Konferenz anmelden. Die kostenlose Variante „Community-Mitgliedschaft“ reicht dafür nicht aus.

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red