Am 15. Dezember feiert die weltweite Esperanto-Sprachgemeinschaft den „Tag des Esperanto-Buchs“. In diesem Jahr wird hierzu die weltberühmte Christus-Statue in Rio de Janeiro in grünem Licht erstrahlen. Die Farbe symbolisiert Hoffnung, insbesondere die Hoffnung der Esperantosprecher auf bessere internationale Verständigung durch Esperanto, eine leicht erlernbare Sprache.
Völkerverbindende Sprache
Das Beleuchten der Christus-Statue wird vom Erzbischof von Rio de Janeiro, Kardinal Orani João Tempesta, und von dem für die Statue verantwortlichen Pastor Omar Raposo besonders unterstützt; sie betonen die völkerverbindende Rolle des Esperanto.
15. Dezember – offizieller Esperanto-Tag in brasilianischen Städten
In einer Reihe von brasilianischen Städten ist der 15. Dezember als Esperanto-Tag, „Dia do Esperanto“, offiziell anerkannt, so auch in Rio de Janeiro seit 2021.
Brasilianische Bundesstaaten und Städte, in denen der 15. Dezember als Esperanto-Tag offiziell begangen wird (Auswahl):
- Rio de Janeiro (Bundesstaat)
- Rio de Janeiro (Stadt)
- Niterói (Bundesstaat Rio de Janeiro)
- Belo Horizonte (Bundesstaat Minas Gerais)
- Pouso Alegre (Bundesstaat Minas Gerais)
1887 in Warschau veröffentlicht
Die Grundlagen der internationalen Sprache Esperanto wurden in den 1870er Jahren von Ludwik Zamenhof in Bialystok (Polen) entwickelt. Er wurde am 15. Dezember 1859 geboren und veröffentlichte den Entwurf seiner Sprache 1887 in Warschau. Die Wörter stammen insbesondere aus Sprachen wie Latein, Französisch, Englisch, Deutsch sowie Polnisch und Russisch; er bevorzugte hierbei Wörter, die in mehreren Sprachen benutzt werden (z. B. politiko – Politik, jako – Jacke).
Esperanto-Sprecher in 130 Ländern weltweit
Mehrere Millionen Menschen in über 130 Ländern haben Esperanto gelernt. Es wird täglich weltweit benutzt, in Konferenzen, Kulturveranstaltungen und Begegnungen. Laufend werden neue Bücher, Lieder sowie andere Kulturgüter in Esperanto veröffentlicht.
Heute gibt es einige tausend Esperanto-Muttersprachler sowie eine stete Sprachentwicklung. Das alles macht Esperanto zur einzigen lebenden, ursprünglich geplanten Sprache. Es wird von Fachleuten zunehmend als natürliche Sprache angesehen.
Esperanto in der Praxis seit 1888
Schon 1888 wurde ein erstes Buch in der Sprache veröffentlicht und es bildete sich in Nürnberg die erste Esperanto-Gruppe der Welt. 1889 wurde die erste Zeitschrift in Esperanto gegründet. 1904 wurde in Zaragoza, Spanien, das erste Kind geboren, das mit Esperanto (und Spanisch) als Muttersprache aufwuchs. Der erste Esperanto-Weltkongress fand 1905 in Boulogne-sur-Mer statt.
Völkerbund 1922: Lebende Sprache
1922 nahm die 3. Generalversammlung des Völkerbunds einen längeren Bericht zu Esperanto als internationaler Sprache an. Es wurde betont, dass bereits etwa 4.000 Publikationen in Esperanto erschienen waren und dass Esperanto eine lebende Sprache ist.
Esperanto lernen
Viele Sprachplattformen bieten Esperanto-Kurse an, etwa Duolingo und lernu.net. Mit 20 bis 50 Stunden Esperanto-Lernen hat man zumeist ausreichend Kenntnisse, um an örtlichen Veranstaltungen oder Video-Konferenzen teilzunehmen. Eventa Servo, eventaservo.org, informiert über Esperanto-Begegnungen weltweit.
Weiterführender Link
Louis v. Wunsch-Rolshoven (Deutscher Esperanto-Bund)