
Das 2005 gegründete Übersetzerhaus Looren in Wernetshausen bei Zürich kann in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlass haben die Schweizer eine PR-Kampagne gestartet, die in der Öffentlichkeit das Bewusstsein dafür schärfen soll, dass es die Übersetzer sind, die Weltliteratur erschaffen.
In einer Mitteilung heißt es:
Darum geht’s
Ohne Übersetzerinnen und Übersetzer gäbe es keine Weltliteratur – sie machen Texte nicht nur zugänglich für Lesende unterschiedlicher Sprachräume und Kulturen, sondern setzen sich auch für ihre Verbreitung ein.
Übersetzen ist nicht nur eine technische Fertigkeit, sondern vor allem ein kreativer Akt: Als Mitschöpfer des Textes sind Übersetzerinnen und Übersetzer von Rechts wegen Urheber ihrer Übersetzungen. Sie leisten wichtige Arbeit in der Kulturvermittlung, indem sie Literatur aus anderen Kulturkreisen in die eigene Sprache übertragen und oft auch wichtige Werke an Verlage empfehlen.
Dennoch bleiben sie oft unsichtbar. Ihre Namen erscheinen häufig nicht auf dem Buchcover, sie werden selten in Medienrezensionen erwähnt und ihre Honorare sind bescheiden.
Das wollen wir erreichen
Obwohl es auch einige positive Beispiele der Sichtbarmachung von Übersetzerinnen und Übersetzern gibt, bleibt noch ein weiter Weg.
Wir setzen uns dafür ein, dass Verlage ihre Namen auf dem Buchcover angeben und sie auch überall dort namentlich nennen, wo die Autorinnen und Autoren der Originale aufgeführt sind. Das zeigt Wertschätzung, schafft Transparenz für die Leserschaft und bedeutet für die Verlage weder Kosten noch Mehraufwand.
Das Übersetzerhaus Looren engagiert sich gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen für mehr Sichtbarkeit und Anerkennung von Übersetzerinnen und Übersetzern. Wir fördern die Vernetzung und Gemeinschaftsbildung und suchen den Austausch mit Akteuren der Buchbranche, um sie für dieses Thema zu sensibilisieren.
So möchten wir dazu beitragen, dass die Arbeit der Übersetzerinnen und Übersetzer gesehen und ihre Stimme gehört wird.

Social-Media-Motive zur Weiterverbreitung
Für die Kampagne hat das Übersetzerhaus Looren unter der Überschrift „Name the translator!“ eine Sonderseite eingerichtet, auf der man verschiedene Texttafeln in den Sprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch herunterladen kann, auf denen es heißt: „Ohne Übersetzerinnen und Übersetzer gäbe es keine Weltliteratur. – Wir setzen uns dafür ein, dass sie sichtbarer gemacht werden.“
Übersetzer sind aufgerufen, diese Motive über ihre eigenen Online-Kanäle in den Sozialen Medien und im Internet zu verbreiten.


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Richard Schneider