Jauchz, Klatsch, Applaus: Disney-Übersetzerin Erika Fuchs erhält Roswitha-Preis

Erika Fuchs
Dr. Erika Fuchs

Der mit 10.000 Mark dotierte Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim wurde dieses Jahr der von ihren Anhängern als genial gefeierten deutschen Übersetzerin der Disney-Comics, Dr. Erika Fuchs (94), verliehen.

„Erika Fuchs hat sich mit besonderer Hingabe der Übersetzung der Comics gewidmet und schuf für die deutsche Version von Micky Maus und Donald Duck einen Sprachstil, der Genre-prägend wurde und sich auch fest in der deutschen Umgangssprache etabliert hat“, teilte die Stadt Bad Gandersheim in einer Presseerklärung mit.

1951 erschienen die Micky-Maus-Hefte zum ersten Mal in Deutschland. Als Übersetzerin wurde die promovierte Kunsthistorikerin Erika Fuchs (damals 44) engagiert. Zwanzig Jahre lang übertrug sie sämtliche Disney-Comics ins Deutsche. Sie erfand gefühlsmalerische Ausdrücke wie „Ächz“, „Stöhn“, „Seufz“ und „Grrr“.

Und sie war es auch, die dem Ort und den Figuren ihre deutschen Namen verpasste:

  • Duckburg – Entenhausen
  • Scrooge McDuck – Dagobert Duck
  • Huey, Dewey, and Louie – Tick, Trick und Track
  • Beagle Boys – Panzerknacker
  • Black Pete – Kater Karlo
  • Gyro Gearloose – Daniel Düsentrieb
  • Helper – Helferlein
  • Flintheart Glomgold – Mac Moneysac
  • Gladstone Gander – Gustav Gans
  • Gus Goose – Franz Gans
  • Magica de Spell – Gundel Gaukeley
  • Junior Woodchucks – Fähnlein Fieselschweif

Im November 1994 wurde Erika Fuchs bereits der Kulturpreis der Stadt Morenhoven, die „Morenhovener Lupe“, verliehen – für die Sprachpflege im Mikrokosmos Entenhausen.

[Richard Schneider. Quelle: ehapa.funonline.de, DeutschlandRadio, diverse Fan-Websites. Bild: Egmont Ehapa.]