Siebzehnjähriger entwickelt Dolmetsch-Handschuh für Gehörlose

Ein 17-jähriger Tüftler aus dem US-Bundesstaat Colorado hat einen mit Elektronik gespickten Handschuh entwickelt, der die amerikanische Zeichensprache in die Schriftsprache übertragen kann.

Ryan Patterson hat auf einem strapazierfähigen Golfhandschuh zehn Sensoren befestigt. Werden die Messfühler gebogen, so verändert sich ihr elektrischer Widerstand. Die Messwerte werden von einer am Handschuh angebrachten batteriebetriebene Platine per Funk an ein Gerät mit LCD-Anzeige übermittelt, das nicht größer als ein Schokoriegel ist. Dort erscheinen die mit den Fingern gebildeten Zeichen im Klartext.

Ryan Patterson
Ryan Patterson nimmt am 03.12.2001 den ersten Preis des Siemens-Westinghouse Science and Technology Competition in Empfang, ein Stipendium im Wert von 100.000 US-Dollar.

Der Handschuh eignet sich allerdings nur für kurze Sätze und nicht für lange Gespräche, da er lediglich die Zeichen- und nicht die Gebärdensprache dolmetschen kann. Für Einsatzmöglichkeiten im Rahmen der Gebärdensprache, bei der manche Ausdrücke mit dem ganzen Körper ausgedrückt werden, wäre eine Weiterentwicklung notwendig.

Der Handschuh ist nach Angaben des Erfinders als praktische Kommunikationshilfe für Gehörlose gedacht. Er soll schwierige Alltagssituationen erleichtern – z.B. auf Reisen, beim Einkaufen oder im Restaurant.

Patterson konnte in den vergangenen Jahren für seine inzwischen bereits patentierte Entwicklung insgesamt 216.000 US-Dollar an Preisgeldern und Stipendien einheimsen (unter anderem Intel Young Scientist Scholarship Award, Siemens-Westinghouse Science and Technology Competition, Intel Glenn Seaborg Award, Glenn T. Seaborg Nobel Prize Visit Award).

[Text: Richard Schneider. Quelle: Der Standard, computerchannel.de, Grand Junction High School. Bild: Siemens.]

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