Auch dank deutschem Lasermikroskop: Qumran-Rollen jetzt vollständig übersetzt

Qumran-Schriftrolle
Eine der Schriftrollen, die in Felshöhlen am Toten Meer gefunden wurden. - Bild: gemeinfrei

Mehr als 50 Jahre nach dem Auffinden der Qumran-Handschriften in Höhlen am Toten Meer haben Wissenschaftler jetzt die Übersetzungsarbeiten für abgeschlossen erklärt, wie die FAZ meldet.

Bei der Entzifferung der überwiegend in alter hebräischer Schrift, aber auch auf Aramäisch und Griechisch geschriebenen Schriftrollen spielte ein 250.000 Mark teures Lasermikroskop eine wichtige Rolle. Die deutsche Bundesregierung hatte das eigentlich für medizinische Forschungen entwickelte Gerät im Januar 2001 zur Verfügung gestellt. Das durch Laserstrahlen gelenkte Mikroskop kann auf den Pergamenten anhand des Griffelabdrucks noch Buchstaben entziffern, deren Tinte längst verblichen ist.

Die 800 Einzelstücke gehören zu den wichtigsten Schriftrollenfunden der Geschichte. Sie dokumentieren das religiöse Leben der jüdischen Sekte der Essener im 1. Jahrhundert vor Christi Geburt.

Der größte Teil der Qumran-Schriftrollen wird in einem Jerusalemer Museum aufbewahrt. Ihre Übersetzung soll bei der Oxford University Press als Buch erscheinen.

rs

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