Barbara Böer Alves neue BDÜ-Präsidentin, Antje Kopp neue Vize. Daum und Zänker ausgeschieden

Barbara Böer Alves
Barbara Böer Alves – Bild: Böer Alves

Barbara Böer Alves (66, Baden-Württemberg) ist neue Präsidentin, Antje Kopp (Bayern) ist neu in der Riege der drei Vizepräsidenten. Das ist das Ergebnis der Neuwahlen, die am vergangenen Wochenende auf der Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) anstanden.

Mit Böer Alves steht für die nächsten zwei Jahre zum ersten Mal eine Frau an der Spitze des größten deutschen Übersetzerverbandes, der 1955 gegründet wurde.

Böer Alves war erst im vergangenen Jahr aus dem Vorstand ausgeschieden, nachdem sie 1998 zur Vizepräsidentin und wenig später zur Bundesschatzmeisterin gewählt wurde. Kopp gehört zu den stellvertretenden Vorsitzenden des Landesverbands Bayern.

Der bisherige Präsident Prof. h.c. Dr. Ulrich Daum (Bayern) kandidierte nach drei Amtsjahren nicht mehr. Kopps Amtsvorgänger Norbert Zänker (Berlin) trat 1996 als Schatzmeister in den Bundesvorstand ein. Später übte er das Amt eines Vizepräsidenten aus. Nach insgesamt sieben Jahren im Bundesvorstand stellte auch er sich nicht mehr zur Wahl. Beide wollen dem Bundesvorstand aber auch künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Daum und Zänker waren im vergangenen Jahr auf ein Jahr (statt wie üblich zwei Jahre) gewählt worden, damit der Bundesvorstand dieses Jahr in das System zeitlich versetzter Vorstandswahlen einsteigen kann, bei denen jedes Jahr ein Teil des Gremiums neu gewählt wird.

Ob mit dem Personalwechsel auch ein Politikwechsel verbunden ist, bleibt abzuwarten. Barbara Böer Alves gilt als erfahrene, auf Ausgleich bedachte Verbandspolitikerin, die mit jedermann gut klarkommt. Radikale Umwälzungen sind nicht zu erwarten. Vielmehr dürfte der BDÜ an seiner Strategie behutsamer Reformen festhalten.

Richard Schneider