Nach Betrugsaffäre greift Thüringen durch: Ab sofort keine Dolmetscher mehr bei Führerscheinprüfungen

Erfurt
Erfurt ist Sitz der thüringischen Landesregierung. - Bild: lapping / Pixabay

In Thüringen sind bei mündlichen Führerscheinprüfungen keine Dolmetscher mehr zugelassen. Das ist die Konsequenz aus der Führerscheinaffäre, über die UEPO.de bereits im Oktober vergangenen Jahres berichtet hat.

Die Erfurter Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage gegen den 52-jährigen Dolmetscher erhoben, der verdächtigt wird, Ausländern gegen Geld bei der Beantwortung der Fragen geholfen zu haben.

Nach Angaben von Justizsprecher Michael Heß ist die Staatsanwaltschaft überzeugt, dem Spezialisten für indische und pakistanische Sprachen mindestens 50 derartige Betrugsfälle nachweisen zu können. Der Sprecher des Landeskriminalamtes, Uwe Geißler, spricht für die Jahre 2001 bis 2004 von einem regelrechten „Führerschein-Tourismus“ zu den DEKRA-Prüfstellen in Suhl, Erfurt und Gotha, den der Mann organisiert habe.

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[Text: Richard Schneider. Quelle: MDR, 2005-03-05.]

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