GfdS kürt „Fanmeile“ zum Wort des Jahres 2006

GfdS-LogoAuf einer Pressekonferenz gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) die „Wörter des Jahres 2006“ bekannt:

  1. Fanmeile
  2. Generation Praktikum
  3. Karikaturenstreit
  4. Rechtschreibfrieden
  5. Prekariat
  6. Bezahlstudium
  7. Problembär
  8. Poloniumspuren
  9. Klinsmänner
  10. schwarz-rot-geil!

Zum „Wort des Jahres 2006“ wählte die Jury der GfdS „Fanmeile“. Damit wurden Orte bezeichnet, die während der WM in Deutschland Fußballbegeisterte aus aller Welt zu Hunderttausenden aufsuchten, um dort ihrem ganz besonderen Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen.

An zweiter Stelle steht „Generation Praktikum“ als ein anderes, für viele weniger positives Lebensgefühl der jüngeren Generation, die vermehrt unbezahlten oder minderbezahlten Tätigkeiten in ungesicherten beruflichen Verhältnissen nachgehen muss.

Auf Platz 3 folgt „Karikaturenstreit“, der seit Beginn 2006 die Gemüter erhitzte, da viele Menschen vor allem aus der islamisch geprägten Welt durch Karikaturen des Propheten Mohammed ihre religiösen Gefühle verletzt sahen.

Der „Rechtschreibfrieden“ auf Platz 4 brachte nach jahrelangem Streit ein vorläufiges Ende heftiger Debatten um die neue deutsche Orthografie.

Platz 5 der Liste erreicht „Prekariat“ als Neuprägung und durchaus kritisch zu sehende Benennungsalternative für „Unterschicht“.

Mit dem „Bezahlstudium“ auf Platz 6 haben Studierende zu kämpfen, die in einigen Bundesländern eine Studiengebühr bereits ab dem ersten Semester entrichten müssen.

Platz 7 erringt der „Problembär“ Bruno, der mit seinen Streifzügen durch Bayern in die Schlagzeilen kam.

Platz 8: „Poloniumspuren“ – viele offene Fragen und Rätsel durch ein Giftattentat.

Die „Klinsmänner“ stürmten und jubelten sich nach vorne und in der Jury immerhin auf Platz 9.

Mit einer originellen Wortgruppe auf Platz 10 rundet sich die Grundstimmung der Bevölkerung in Deutschland während der WM ab: „schwarz-rot-geil!“.

[Text: GfdS. Quelle: Pressemitteilung GfdS, 2006-12-15. Bild: GfdS.]