„Zukunftsmodell Übersetzer“: ZHAW verabschiedet 44 Absolventen

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat am 26.September 2008 den 44 diesjährigen Absolventen der Studiengänge „Übersetzen“ und „Dolmetschen“ im Casino Winterthur ihr Diplom ausgehändigt (Foto ganz unten).

Übersetzer und Dolmetscher sind gefragte Leute. Dies belegen die Marktbeobachtungen des US-amerikanischen Branchendienstes Common Sense Advisory, der den Markt der Sprachdienstleister auf rund 10 Milliarden Dollar beziffert. Professionelle Sprachmittlung, d.h. das gewerbsmässige Übersetzen und Dolmetschen zwischen verschiedenen Sprachen, ist ein weltweit wachsender Wirtschaftszweig mit einer mittelfristigen Wachstumsrate von 7,5 %, so dass die Absolventen der Studiengänge „Übersetzen“ und „Dolmetschen“ beruhigt in die Zukunft blicken können.

In ihrem vierjährigen Studium am von Prof. Dr. Urs Willi (Bild) geleiteten Institut für Übersetzen und Dolmetschen (IUED) der ZHAW haben sie nicht nur ihr Handwerk gelernt, sondern sich auch mit den wissenschaftlichen Grundlagen beschäftigt, die ihnen helfen, schwierigste übersetzerische Aufgaben zu bewältigen. So vorbereitet und nach einem obligatorischen Auslandjahr, in dem sie eine andere Kultur von innen heraus kennen gelernt haben, kamen ihre übersetzerischen und wissenschaftlichen Fähigkeiten schliesslich in der Diplomarbeit zur Anwendung. Die Arbeiten beschäftigten sich u.a. mit praktischen Fragen wie der (Un-)Höflichkeit in betrieblichen Reklamationen, mit Übersetzungsproblemen, die durch fehlerhafte Ausgangstexte entstehen, oder mit der Übersetzung von Rechtstexten.

Der Preis der Johann-Jacob-Rieter-Stiftung für die beste Diplomarbeit ging an Barbara Martemucci (Lyss/BE) aus dem Studiengang Übersetzen für eine Untersuchung zur Untertitelung von Spielfilmen: Sie beschäftigte sich damit, wie Übersetzer und Untertitler mit Begriffen und Wendungen umgehen, die fest in einer Kultur verankert sind und die sich somit nicht ohne Weiteres in eine andere Sprache und Kultur übertragen lassen.

So ausgebildet sind die frisch gebackenen Sprachmittler bestens gerüstet für die praktische Arbeit im mehrsprachigen Alltag. Denn obwohl maschinelle Übersetzungen durch Babel Fish und Co. immer beliebter werden, können sie mit menschlichen Übersetzern in punkto Qualität noch lange nicht konkurrieren. Professionelle Übersetzer- und Dolmetscher sind ein Zukunftsmodell und werden in unserer mehrsprachigen Welt mehr denn je gebraucht.

Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)
Die ZHAW bietet insgesamt 25 Bachelorstudiengänge, einen konsekutiven Masterstudiengang und einen Aufbaustudiengang an. Zurzeit sind rund 6000 Studenten eingeschrieben.

Das Departement Angewandte Linguistik
1946 Gründung als „Freies Lyceum – Schule für sprachliche und allgemeine Bildung“, ab 1948 „Schule für Maturitätsvorbereitung und Vorbereitung auf die ETH, Dolmetscherschule, Handelsschule, Sprachschule“, ab 1951 „Dolmetscherschule und Freies Lyzeum Dr. P. Bänziger, Zürich“, nach 1967 „Genossenschaft Dolmetscherschule Zürich“ (die DOZ); 2000 Integration der DOZ als Fachdepartement in die ZHW. Heute: 2 Bachelorstudiengänge mit 3 Studienrichtungen, 1 Aufbaustudiengang. 789 Studenten, 20 Professoren, 104 Dozenten, 20 Assistenten, 7 wissenschaftliche Mitarbeiter, 17 Mitarbeiter im administrativen und technischen Bereich, 1 Hilfsassistenz, 8 Privatdozenten. 3 Institute, 7 Fachstellen. Direktor: Prof. Dr. Urs Willi.

[Text: Claudia Gähwiler, ZHAW Corporate Communications (um Gender-Mainstreaming-Formulierungen bereinigt). Quelle: Medienmitteilung, 2008-10-07. Bild: ZHAW.]