Arthritis statt Arthrose durch Übersetzungsfehler

Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie weist in einer Mitteilung unter der Überschrift „Rheuma-krank durch Übersetzungsfehler“ darauf hin, dass die Ergebnisse einer englischen Studie durch einen Übersetzungsfehler in den deutschen Medien falsch wiedergegeben wurde:

Menschen, die einschlägige Medien wie Bild, Welt oder Stern aufmerksam gelesen haben, könnten demnächst die Rheuma-Praxen stürmen. Anfang Januar berichtete die Presse über den Zusammenhang zwischen dem Längenverhältnis von Ring- und Zeigefinger und dem Risiko einer Arthritis-Erkrankung. Die zugrunde liegende, britische Studie, die in Arthritis & Rheumatism publiziert wurde, spricht jedoch von „osteoarthritis“ – zu Deutsch „Arthrose“.

Da wurde nicht gründlich recherchiert, will man meinen. Denn der Fehler liegt im Detail: Die zitierte Studie, die in der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift Arthritis & Rheumatism erschien, untersucht den Zusammenhang zwischen Länge von Zeige- und Ringfinger und der Wahrscheinlichkeit, an einer „osteoarthritis of the knee“ zu erkranken. Die Forscher erkannten eine positive Relation, wenn der Ringfinger den Zeigefinger überragt. In der deutschen Übersetzung wurde aus der „osteoarthritis“ jedoch fälschlicherweise eine Arthritis.

Während wir mit unserer Öffentlichkeitsarbeit verstärkt und kontinuierlich daran arbeiten, den grundlegenden Unterschied zwischen entzündlichem Rheuma und degenerativen Formen in die Öffentlichkeit zu transportieren, torpedieren ungenaue Meldungen wie diese unsere Bemühungen im Schneeballprinzip. Denn der Übersetzungsfehler sprang von einer Zeitung zur nächsten.

[Quelle: Pressemitteilung Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V., 2009-01-24. ]

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