Das Zentrum für Interkulturelle Studien und das Institut für Interkulturelle Kommunikation der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat mit Lawrence Venuti (Bild) einen der weltweit bekanntesten Translationsexperten für eine Gastprofessur gewinnen können. Während seines Aufenthalts an der Universität Mainz im Mai und Juni wird Professor Venuti neben seinen regulären Lehrveranstaltungen am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft (FASK) in Germersheim auch zwei öffentliche Vorträge in englischer Sprache halten. Eintritt frei. Anmeldung nicht erforderlich.
Am Mittwoch, 13. Mai, spannt Venuti in seinem Vortrag Genealogies of Translation Theory: Jerome den Bogen von den Gedanken des Heiligen Hieronymus zur Übersetzung in seinem berühmten Brief an Pammachius bis hin zu Überlegungen des zeitgenössischen französischen Philosophen Alain Badiou. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr im Atrium Maximum in der Alten Mensa auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Der zweite Vortrag am Montag, 25. Mai, steht unter der Überschrift Translation, Intertextuality, Interpretation und behandelt Komplikationen und Möglichkeiten für Übersetzer und Leser bei der Übertragung und Rezeption von Texten. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr auf dem Campus des Fachbereichs Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft in Germersheim.
Professor Lawrence Venuti ist durch längst im Kanon des Translationsfachs gehörende Publikationen wie The Translators Invisibility: A History of Translation (1995) und The Scandals of Translation: Towards an Ethics of Difference (1998) über die Grenzen seiner Disziplin hinaus bekannt. Der von ihm herausgegebene Translation Studies Reader (2000/2004) gilt als Standardwerk für translationstheoretische Lehrveranstaltungen. Venuti selbst lehrt an der Temple University in Philadelphia.
Für seine vielfältigen eigenen Übersetzungen aus dem Italienischen, Französischen und Katalanischen hat Venuti zahlreiche Preise erhalten, so unter anderem vom PEN American Center, von der italienischen Regierung, der National Endowment for the Arts und der National Endowment for the Humanities.
[Text: Petra Giegerich, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit Uni Mainz. Bild: Temple University.]