Interview mit EU-Dolmetscherin Anja Rütten

EU-Flagge„In der EU gibt es offiziell 23 verschiedene Amtssprachen. Damit die Kommunikation der Parlamentarier trotzdem reibungslos verläuft, beschäftigt die Gemeinschaft ein Heer von Dolmetschern. Anja Rütten aus Düsseldorf ist eine von ihnen. Die 35-jährige Diplomdolmetscherin übersetzt vom Spanischen, Englischen und Französischen ins Deutsche – und bei der EU niemals umgekehrt, denn dort gilt das Muttersprachlerprinzip: Jeder Dolmetscher darf nur in seine eigene Sprache übersetzen. Bei außergewöhnlicheren Sprachkombinationen, etwa wenn das Lettische ins Slowenische übertragen werden muss, arbeiten sie und ihre Kollegen mit einem System von sechs ‚Relaissprachen‘: Die selteneren Sprachen werden zunächst ins Englische, Französische, Deutsche, Italienische, Polnische oder Spanische gedolmetscht und dann erst in die ‚Zielsprache‘.“ So leitet die Süddeutsche Zeitung ein Gespräch mit Dr. Anja Rütten über die Berufspraxis der für die EU-Institutionen arbeitenden Simultandolmetscher ein.

Rütten hat in Saarbrücken studiert und promoviert. Von 2004 bis 2006 war sie Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Köln. Nach einigen Jahren als Angestellte in der Wirtschaft arbeitet Sie heute freiberuflich unter anderem für die EU. Auf ihrer Website schreibt sie: „Meine Arbeitssprachen sind neben meiner Muttersprache Deutsch vor allem Spanisch als aktive Fremdsprache sowie Englisch und Französisch als passive Fremdsprachen. Somit übersetze ich und dolmetsche simultan und konsekutiv aus dem und ins Spanische sowie aus dem Englischen und Französischen.“

Das Interview können Sie in der Süddeutschen Zeitung lesen, die Website von Anja Rütten finden Sie unter www.sprachmanagement.net.

Leipziger Buchmesse 2024