Der Bestseller aus Italien, die Software aus den USA oder das Handy aus Korea – ohne gut übersetzte Texte könnten Unternehmen ihre Produkte nur im eigenen Sprachraum verkaufen. Am 30. September ist Internationaler Übersetzertag, und der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) will an diesem Tag die Bedeutung der Übersetzung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.
„Übersetzer arbeiten hinter den Kulissen“, weiß BDÜ-Präsident Johann J. Amkreutz (Bild). „Ihre Arbeit ist dann gut, wenn niemand bemerkt, dass es sich um eine Übersetzung handelt.“ Aus diesem Grund werde die Rolle des Übersetzers für die Wirtschaft häufig unterschätzt. Die deutsche Exportnation sei ohne die Arbeit von Sprachexperten nicht vorstellbar. Sie übersetzten Werbetexte, Verträge oder auch Handbücher. Die gesamte Kommunikation also, die ein Unternehmen braucht, um im Ausland erfolgreich Geschäfte zu machen.
Im Zeitalter der Globalisierung ist die Arbeit von Übersetzern mehr denn je gefragt. Amkreutz: „Das Volumen des
Übersetzungsmarktes steigt jährlich um 10 Prozent und liegt derzeit in Deutschland bei etwa 750 Millionen bis 1
Milliarde Euro pro Jahr.“ Weltweit wird der Umsatz auf rund 14 Milliarden USD geschätzt. Um die entsprechende Menge an Texten zu übersetzen, brauche es Sprachmittler auf der ganzen Welt, die das Übersetzerhandwerk beherrschen. Und Auftraggeber, die diese Tätigkeit honorieren. Viele sparten am falschen Ende. „Eine schlechte Übersetzung kann teuer werden“, so der BDÜ-Präsident. Eine missverständliche
Gebrauchsanweisung führe leicht zu Reklamationen und könne sich negativ auf den Absatz auswirken.
Der Internationale Übersetzertag wurde im Jahr 1991 von der weltweiten Übersetzerorganisation FIT (Fédération Internationale des Traducteurs) eingeführt. Das Datum geht zurück auf den Todestag des Heiligen Hieronymus, der als Schutzpatron der Übersetzer gilt. Der Gelehrte übersetzte unter anderem die Bibel ins Lateinische.
[Text: Birgit Golms. Quelle: Pressemitteilung BDÜ, 2009-09-28. Bild: BDÜ.]