In Wien läuft derzeit im Kunstraum Niederoesterreich eine Ausstellung zum Thema Übersetzung. Vom 9. April bis zum 29. Mai 2010 präsentieren junge Künstler in dreizehn Exponaten ihre Interpretationen des Übersetzungsprozesses. Die Kuratoren Birgit Rinagl und Franz Thalmair schreiben dazu:
Lange ist der Weg der Übersetzung bis ein Ausgangstext seiner neuen Bestimmung zugeführt wird, um dann zu erfahren, dass jede noch so ausdifferenzierte sprachliche Einheit bei wechselndem Kontext und neuerlicher Rezeption unweigerlich einer Bedeutungsveränderung im Sinne der Interpretation unterliegt.
Die Ausstellung „Übersetzung ist eine Form. / Translation is a mode.“ fokussiert auf zeitgenössische Handlungsfelder im Bereich konzeptueller Medienkunst, die inhaltlich wie formal auf das Thema der Übersetzung Bezug nehmen.
Ausgehend von philologisch-linguistischen Übersetzungsparadigmen werden im Ausstellungsraum die Ebene des Mediums, die Ebene der Form und jene des Inhalts der gezeigten Werke getrennt voneinander und auf ihre wechselseitige Beziehung hin befragt.
Im Zentrum des Interesses stehen sowohl werkimmanente Fragestellungen zum Thema der Übersetzung als auch jene Übersetzungsprozesse, die aus kuratorischer Sicht konstituierend auf die Ausstellbarkeit und die Präsentationsformen medialer Kunst wirken.
In der Wiener Zeitung ist ein längerer Artikel zur Ausstellung erschienen. Manisha Jothady beschreibt darin unter der Überschrift „Schlüssel zum Verstehen der Welt“ nicht nur einige Ausstellungsstücke, sondern auch die grundlegenden Prozesse des Übersetzens.
Einige Impressionen:
Kunstraum Niederoesterreich
Als junger Ausstellungs- und Projektraum zeichnet sich der Kunstraum Niederoesterreich durch seine Offenheit für experimentierfreudige und gattungsübergreifende Projekte aus. Er ist künstlerische Forschungsstätte und gleichzeitig lebendiger Ort der Kommunikation für Kunstinteressierte und Professionisten.
Seit 2005 steht der Kunstraum des Landes Niederösterreich in der Herrengasse 13 mitten in Wien an fünf Tagen der Woche bei freiem Eintritt für Besucher offen. Mit atmosphärisch reizvoller Architektur und 300 Quadratmetern Ausstellungsfläche im Palais Niederösterreich, dem ehemaligen niederösterreichischen Landhaus, bietet der Kunstraum Präsentationsmöglichkeiten für junge österreichische und internationale Künstler.
Richard Schneider