Hilfreicher praxisbezogener Ratgeber: Duden Praxis – Professionelles Bewerben

Professionelles BewerbenEinführung

Die Einen bewerben sich nach dem Schul- oder Universitätsabschluss das erste Mal in ihrem Leben auf eine Arbeits- oder Praktikumsstelle, die Anderen bringen viele Jahre Berufserfahrung mit oder für sie ist die Bewerbung schon Routine geworden. Egal für welche eben genannte Gruppe stellt dieses Buch ein sehr hilfreiches Werk dar, denn es gibt gute und nützliche Hinweise darauf, wie eine erfolgreiche Bewerbung gestaltet wird, sodass sprachliche oder formale Fehler umgangen werden können.

Allgemeines zum Buch

Das Buch Duden Praxis – Professionelles Bewerben bietet alle Informationen, die man für eine erfolgreiche Bewerbung benötigt.
Der systematische Aufbau einer Bewerbung, d.h. also von der Stellensuche und schriftlichen Bewerbung über von Arbeitszeugnissen, dem Anschreiben, der Initiativbewerbung, dem Deckblatt, dem Lebenslauf, der Erklärungsseite sowie der elektronischen Bewerbung, dem Nachfassbrief und schließlich dem Vorstellungsgespräch, ist äußerst übersichtlich und hilfreich. Fragen wie „Ist meine Bewerbung vollständig?“ „Wie formuliere ich ein Anschreiben oder einen Lebenslauf?“ oder „Was schreibe ich bei schlechten Schulnoten oder Arbeitszeugnissen, bei Studienabbruch, bei langer Arbeitslosigkeit, bei hohem Alter oder bei einer Behinderung?“ werden hier beantwortet.

Inhaltsverzeichnis

Stellensuche und Bewerbung
Ihre Fähigkeiten und Ziele
Stellen suchen – aber richtig!
Auf welche Stellenanzeige lohnt sich eine Bewerbung?
Halten Sie sich an die üblichen Fristen

Abweichungen vom Anforderungsprofil
Anforderungsprofile: die Wunschzettel der Arbeitgeber
Wie Sie mit vermeintlichen und tatsächlichen Mängeln umgehen
Mit diesen Argumenten entkräften Sie mögliche Einwände

Die Formalkriterien der schriftlichen Bewerbung
Warum Formalitäten eine große Rolle spielen
Diese Formalkriterien sollten Sie beachten
Wer den Details Beachtung schenkt, ist eine Runde weiter

Vollständigkeit und Reihenfolge der Unterlagen
Nachweise: was wirklich in die Bewerbungsmappe gehört

Arbeitszeugnisse
Was Ihr Arbeitszeugnis über Sie aussagt
Diese Punkte müssen Sie genau unter die Lupe nehmen
Geheimklauseln im Arbeitszeugnis: Was bedeutet was?
Bitten Sie notfalls um Korrektur
Jedes Arbeitszeugnis muss in die Bewerbung

Das Anschreiben
Form und äußere Gestaltung
Inhalt des Anschreibens
Die elf häufigsten Fehler im Anschreiben
Muster-Anschreiben

Die Initiativbewerbung
Vier Möglichkeiten, eine Initiativbewerbung zu platzieren
Der richtige Zeitpunkt: Seien Sie flexibel
Finden Sie den richtigen Ansprechpartner
Das Anschreiben bei einer Initiativbewerbung
Muster-Anschreiben

Das Deckblatt
Was bringt ein Deckblatt?
So sieht ein Deckblatt aus
Muster-Deckblätter

Der Lebenslauf
Tipps zu Aufbau und Gestaltung
Was muss im Lebenslaufstehen?
Was nicht (mehr) in den Lebenslauf gehört
Die Gliederung des Lebenslaufs
Wie lang darf ein Lebenslauf höchstens sein?
Zeitangaben: am besten auf den Monat genau
Spezielle Tipps zum Inhalt
Muster-Lebensläufe

Die Erklärungsseite
Wenn Sie im Anschreiben nicht alles unterbringen
Muster-Erklärungsseiten

Die elektronische Bewerbung
Die Bewerbung per E-Mail
Die Bewerbung per Onlineformular
Vollständigkeit: das A und O der Onlinebewerbung
Die Bewerbungshomepage: meistens sinnlos

Der Nachfassbrief
Untätig auf Antwort warten – oder lieber nachhaken?
Die Vorteile eines Nachfassbriefs
Inhalt des Nachfassbriefs: Vermeiden Sie Forderungen
Der richtige Zeitpunkt: wann Sie nachfassen sollten
Vier Fälle, in denen ein Nachfassbrief Erfolg bringen kann
Unterlagen zurückverlangen: Auch das ist manchmal nötig
Muster-Nachfassbriefe

Vorstellungsgespräch: die elf wichtigsten Tipps
Übung macht den Meister

Die Reisekostenabrechnung
In diesen Fällen bekommen Sie die Reisekosten erstattet
Der richtige Zeitpunkt für die Abrechnung
Wie Sie den Antrag auf Reisekostenerstattung formulieren
Musterbriefe Erstattung der Reisekosten

Sprachtipps

Register

Kritikpunkt

Leider ist dem Buch keine CD-ROM mit den Mustervorlagen beigelegt, was vielen Bewerbern sicherlich sehr von Vorteil sein würde. Allerdings kann die entsprechende Software bei der Duden-Vorlagensammlung gegen 5,95 Euro bzw. 12,95 Euro runtergeladen werden. Die Vorlagen aus dem Duden-Ratgeber sind jeweils als PDF und Textdokument zur Weiterbearbeitung verfügbar.
Ein weiterer Kritikpunkt, den ich an dieser Stelle anbringen möchte, sind nicht alle, aber einige vorgeschlagene Musterformulierungen, die zu umgangssprachlich oder zu abgehoben formuliert wurden, wie beispielsweise folgende:
Musterformulierungen bei schlechten Schulnoten:
–    „Meine schlechte Physiknote im Abiturzeugnis? Darüber habe ich mich selbst geärgert. Der Lehrer konnte meine Handschrift nicht leiden und hat das in der Bewertung stark gewichtet […].“
–    „Als Schüler war ich – das gebe ich zu – nicht der Fleißigste. Das mit der Faulheit hat sich aber mittlerweile gelegt.“
–    „Keine Frage – diese Fächer sind interessant. Leider kam es bei Klassenarbeiten aufs Auswendiglernen an. Das ist nicht meine Art zu lernen.“
Beschreiben Sie die Vorzüge aus der Sicht des potenziellen Arbeitsgebers:
–    Sie legen größten Wert auf Vertriebsstärke, schreiben Sie in ihrem Stellenangebot in der FAZ vom … Dann bin ich womöglich die richtige Frau für Sie.“
Im Betreff eines Muster-Anschreibens:
„Bankausbildung + Internetkenntnisse = Ihr neuer Mitarbeiter Rolf Mahler“

Persönliches Fazit

Das 320 Seiten umfassende Taschenbuch ist insgesamt gesehen ein für den Preis von 12,95 Euro ein sehr empfehlenswertes, umfassendes, praxisbezogenes und aktuelles Werk für alle, die sich bewerben möchten oder müssen, egal ob jung oder alt. Es enthält neben verständlichen Anleitungen zur korrekten Gestaltung der kompletten Bewerbungsunterlagen, allgemeinen Tipps und Tricks, Fallbeispielen, interessanten Internetadressen und zahlreichen Formulierungshilfen für Anschreiben und Lebensläufe auch Hilfestellungen zum Umgang mit Lücken im Lebenslauf und zu Abweichungen vom Stellenprofil sowie neben Hinweisen zur Reisekostenabrechnung zu guter Letzt Sprachtipps, die Zweifelsfälle der deutschen Sprache eindeutig erklären. Positiv hervorzuheben sind zudem die Checklisten zur Vollständigkeit der Unterlagen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass alles, was von der Stellensuche zum Vorstellungsgespräch reicht, systematisch, d.h. vom Anfang bis zum Ende, übersichtlich und gut verständlich in einem Buch vorhanden ist. Alles in allem ein hilfreicher Ratgeber.

Judith Engst in Zusammenarbeit mit der Dudenredaktion, Dudenverlag Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2010, 1. Auflage, 320 Seiten, Format: 15 x 22,5 cm, broschiert, ISBN: 978-3-411-74311-7, 12,95 Euro.

[Text: Jessica Antosik. Quelle: Duden Praxis – Professionelles Bewerben. Oktober 2010. Bild: Duden.]