Vier Forschungsprojekte der innovativen und forschungsstarken Fachrichtung 4.6 „Angewandte Sprachwissenschaft sowie Übersetzen und Dolmetschen“ der Universität des Saarlandes werden von der renommierten Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung gefördert. Entsprechende Bewilligungsbescheide erhielten folgende Projekte:
- „Kohäsion im Deutschen und Englischen“
Dabei handelt es sich um ein Projekt zur vergleichenden Textgestaltung im Englischen und Deutschen. Die Wissenschaftler vergleichen, wie Texte in den beiden Sprachen gestaltet sind, damit sie verständlich werden. Insbesondere beschäftigen sie sich dabei mit Pronomina, Ellipsen, logischen Beziehungen und Wortfeldern. Ziel des Projekts ist es, Erkenntnisse sowohl für die menschliche interkulturelle und mehrsprachige Kommunikation, als auch für Bereiche der digitalen Verarbeitung zu gewinnen. - „Genese spezialisierter wissenschaftlicher Diskurse“
Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit wissenschaftlichen Diskursen und dem Sprachgebrauch über die Grenzen der Fächer hinaus mit dem Schwerpunkt auf Englisch. Es werden Fragen beantwortet wie: Was passiert auf sprachlicher Ebene, wenn sich wissenschaftliche Fachgebiete annähern und sich dadurch neue Fachgebiete und Fächer bilden? Dies ist beispielsweise bei der Computerlinguistik oder der Bioinformatik der Fall. Wie hat sich der Sprachgebrauch in der geschriebenen Sprache der Disziplinen verändert? In dem Projekt vergleichen die Wissenschaftler die Wissenschaftssprache der 60er Jahre mit der aktuellen Wirtschaftssprache. - „Übersetzungsbibliographie Latein-Deutsch“
Heutzutage wird die lateinische Sprache oftmals als „tot“ angesehen. Vor einigen Jahrhunderten war das allerdings nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts gab es in Deutschland mehr lateinische Bücher als deutsche. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter sammeln lateinische Sachtexte sowie die entsprechenden Übersetzungen, erfassen diese und erstellen eine Datenbank. - „E-Learning-Module für die Sprach- und Übersetzungsausbildung in Polen und Deutschland“
Die Wissenschaftler des Lehrstuhls Maschinelle Übersetzung entwickeln in dem Projekt mit den Universitäten Warschau und Posen sowie mit dem Institut der Gesellschaft zur Förderung der Angewandten Informationsforschung in Saarbrücken eine Software, mit der Lerner auf Übersetzungsprobleme zwischen der deutschen und der polnischen Sprache hingewiesen werden. Die Software soll einen eingegeben Satz automatisch bewerten.
Insgesamt beläuft sich die Förderungssumme auf rund 800.000 Euro. Mit den Geldern finanzieren die beteiligten Wissenschaftler zusätzliche Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter und studentische Hilfskräfte.
[Text: Jessica Antosik. Quelle: Pressemitteilung Universität des Saarlandes. 26.10.2010. Bild: Universität des Saarlandes.]