BDÜ veranstaltet 5. Deutschen Gerichtsdolmetschertag 2011 in Hannover

GerichtsdolmetschertagAm 25./26. März 2011 veranstaltet der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) in der Niedersachsenhalle des Hannover Congress Centrum den 5. Deutschen Gerichtsdolmetschertag. Erwartet werden 600 vorwiegend im juristischen Bereich tätige Dolmetscher und Übersetzer, Vertreter von Politik und Justiz sowie Delegationen von Verbänden juristischer Übersetzer und Dolmetscher aus ganz Europa zu Meinungsaustausch und Weiterbildung.

Der Gerichtsdolmetschertrag 2011 wird zwei große, parallele Veranstaltungsblöcke umfassen: Das Weiterbildungsforum und das Vortrags- und Diskussionsforum. Daneben besteht während der gesamten Dauer der Tagung reichlich Gelegenheit, informell Meinungen auszutauschen und Kontakte für Ihr eigenes Netzwerk zu knüpfen.

Weiterbildungsforum

Das Weiterbildungsforum mit etwa 30 Fachvorträgen, Kurzseminaren und Workshops, die zur aktiven Mitarbeit einladen, bietet Ihnen Gelegenheit, Ihre Fachkenntnisse zu vertiefen und auf den neuesten Stand zu bringen. Inhaltliche Schwerpunkte sind:

  • Fachfragen des Übersetzens und Dolmetschens im juristischen Bereich (z.B. stilistische und/oder terminologische Probleme der Rechtssprache in einzelnen Sprach- und/oder Rechtskreisen und Rechtsgebieten, formale Gestaltung von Urkundenübersetzungen, Notizentechnik beim Dolmetschen vor Gericht usw.) und
  • Fragen der praktischen Berufsausübung (z.B. Umgang mit besonderen psychischen Belastungen beim Dolmetschen vor Gericht, rechtliche Verantwortung von Dolmetschern und Übersetzern, Hinweise zum Einsatz neuer Technologien, praktische Hinweise zur Auftragsakquisition im juristischen Bereich, Honorarkalkulation usw.)

Vortrags- und Diskussionsforum

Das Vortrags- und Diskussionsforum beschäftigt sich mit den aktuellen und künftigen gesetzlichen Rahmenbedingungen der Berufsausübung. Entsprechend dem Leitmotiv: „Faire Verfahren brauchen qualifizierte Sprachmittler!“ soll es hier z.B. um solche Themen gehen:

  • Welche Qualifikationen brauchen Sprachmittler im juristischen Bereich? Wie sind unter diesem Aspekt die in den vergangenen Jahren neu verabschiedeten oder novellierten Dolmetscher- und Übersetzergesetze in den Bundesländern zu beurteilen? Welche Perspektiven eröffnet die im Sommer 2010 auf europäischer Ebene zur Verabschiedung anstehende EU-Richtlinie zu den Rechten auf Dolmetschleistungen und Übersetzungen in Strafverfahren für eine Harmonisierung der Ermächtigung/Beeidigung/öffentlichen Bestellung und Ladung bzw. Beauftragung qualifizierter Dolmetscher und Übersetzer?
  • Persönliche Ladung/Beauftragung und Leistungserbringung durch qualifizierte Sprachmittler vs. Ladung/Beauftragung über Agenturen und „Ad-hoc“-Beeidigung ohne Prüfung von Zuverlässigkeit und Qualifikation. Wie steht es um die Ladungspraxis bei Polizei und Ausländerbehörden?
  • Wie sind die Leistungen von Dolmetschern und Übersetzern im juristischen Bereich marktüblich, qualifikations- und leistungsgerecht zu honorieren und welche Änderungen sind am Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz (JVEG) erforderlich, um sicherzustellen, dass der Justiz auch in Zukunft qualifizierte Dolmetscher und Übersetzer in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen?
  • Für und Wider der Einführung von Englisch als Gerichtssprache in Wirtschaftsprozessen in Deutschland und erste Erfahrungen mit solchen Verfahren. Für und Wider des verstärkten Einsatzes von Videokonferenztechnik in Gerichtsverfahren.
  • Spezifische Aus- und Weiterbildungsangebote für Sprachmittler im juristischen Bereich.

Informationen über das Programm und Anmeldung unter www.gerichtsdolmetschertag.de.

[Text: Birgit Golms. Quelle: BDÜ. Bild: BDÜ.]