Wer wird „Sprachwahrer des Jahres“ 2010?

Joachim Gauck, Axel Milberg und Peter Hahne sind als „Sprachwahrer des Jahres“ 2010 vorgeschlagen. Das teilte die DEUTSCHE SPRACHWELT mit. Die Sprachzeitung ruft wieder zur Wahl von Personen, Unternehmen oder Gruppen auf, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Weitere Kandidaten sind aus Wirtschaft und Politik Rüdiger Grube und Peter Ramsauer, aus der Kunst die Musikgruppe „Ich + Ich“ und der Dichter Günter B. Merkel und aus den Medien Stefan Mross und der Karikaturist Götz Wiedenroth. Die Abstimmung endet am 31. Januar 2011.

Gauck sei ein sprachgewandter Redner, der seine Zuhörer mit Hilfe von verständlichem Deutsch erreicht und nach eigenen Worten die „Sprachstörungen zwischen Regierenden und Regierten“ überwinden wolle. Bahnchef Grube setze wieder stärker auf Deutsch und wolle Bezeichnungen wie „Service Point“ abschaffen. Bundesverkehrsminister Ramsauer tilge entbehrliche Anglizismen und habe etwa das „Travel Management“ zur Reisestelle gemacht. Jüngst ließ er die Auszeichnung „Highway Hero“ in „Held der Straße“ umbenennen.

Der Schauspieler Milberg glänze durch seine vielseitige und ausdrucksstarke Sprache und wirke regelmäßig beim „Festspiel der deutschen Sprache“ mit. Annette Humpe und Adel Tawil von „Ich + Ich“ könnten „wunderbar Gefühle in Worte und Klänge verwandeln“. Der Dichter Merkel werde als „zweiter Eugen Roth“ und als „Reim-Kanzler“ bezeichnet.

ZDF-Moderator Hahne wende sich immer wieder gegen „Denglisch“. Dazu nutze er auch seine Kolumne in der „Bild am Sonntag“. ARD-Moderator Mross lasse in seiner Fernsehsendung „Immer wieder sonntags“ bewusst nur auf Deutsch singen. Der Karikaturist Wiedenroth zeichne seit über zehn Jahren gegen die Unsinnigkeiten der Rechtschreibreform an.

Die Auszeichnung „Sprachwahrer des Jahres“ erhielten bisher zum Beispiel Karl-Theodor zu Guttenberg (2009), Porsche (2007), Kammersängerin Edda Moser (2006), Papst Benedikt XVI. (2005) und der Dichter Reiner Kunze (2002).

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Das Abstimmungsformular finden Sie hier.

[Text: Deutsche Sprachwelt. Quelle: Pressemitteilung Deutsche Sprachwelt, 23.12.2010.]