Der seit 2010 emeritierte Übersetzungswissenschaftler Prof. Dr. Erich Prunč nimmt im Sommersemester 2011 eine Gastprofessur am Zentrum für Interkulturelle Studien der Universität Mainz wahr.
Prunč arbeitete zwei Jahrzehnte am Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft (ITAT) der Karl-Franzens-Universität Graz, das er auch einige Jahre leitete. Unter anderem seiner Initiative sind z. B. die Installation der Studienfächer Gebärdendolmetschen und Albanisch an der österreichischen Uni zu verdanken.
Geboren wurde er 1941 innerhalb des slowenischen Sprachgebietes in Österreich in St. Kanzian/Kocjan bei Klagenfurt/Celovec geboren. Er besuchte das Gymnasium in Tanzenberg und in Klagenfurt/Celovec. Bereits neben dem Slawistikstudium in Graz und Ljubljana begann er als Gerichtsdolmetscher zu arbeiten. Der spätere Translationswissenschaftler war in den 1960er Jahren Mitbegründer der slowenischen Literatur- und Kulturzeitschrift mladje, in der er unter dem literarischen Pseudonym Niko Darle veröffentlichte.
1988 wurde er an die neu geschaffene Lehrkanzel für Übersetzungswissenschaft an der Karl-Franzens-Universität in Graz berufen. Seine Publikationen in den Bereichen der Slawistik und der Translationswissenschaft haben ihre Schwerpunkte in den Bereichen Geschichte der Translationswissenschaft, Translationskultur und Translationsethik.
Ein ausführliches Interview mit Prunč über die Entwicklung der Translatalogie findet sich im Mitteilungsblatt des österreichischen Übersetzerverbandes Universitas, Ausgabe 01/2010, S. 4-10.
[Text: Johanna Bietau. Quelle: Mitteilungsblatt Universitas, 01/2010. Kleine Zeitung. Bild: wikipedia.org.]