„Nur ich hatte keine kugelsichere Weste.“ Katja Nüesch dolmetscht für St. Galler Justizdepartement

„Dolmetschen ist enorm spannend, ich liebe meinen Beruf. Er bietet mir immer wieder Einblicke in Kulturen und Berufsfelder, mit denen ich sonst nie in Kontakt käme“, sagt Katja Nüesch, die hauptsächlich für das St. Galler Justizdepartement, aber auch für die Privatwirtschaft dolmetscht. Ihre Arbeitssprachen sind Englisch und Französisch. Darüber hinaus beherrscht sie Grundzüge des Russischen, Italienischen, Serbischen und Kroatischen.

In einem Zeitschriftenbeitrag beschreibt sie die Schwierigkeiten ihrer Tätigkeit. So gebe es Kulturen, etwa in Nigeria, deren Sprache keine Vergangenheit kenne. Das mache polizeiliche Einvernahmen extrem schwierig. Darüber hinaus werde in manchen Kulturkreisen nicht zwischen weiblicher und männlicher Form unterschieden. Auch Sprachfehler und Akzente erschwerten das Gerichtsdolmetschen. Oft würden zum Beispiel „leave“ und „live“ oder „work“ und „walk“ so ähnlich ausgesprochen, dass die jeweilige Bedeutung nicht klar sei.

Nüesch erzählt: „Einmal war ich mit acht Polizisten zu einer Befragung eines Verdächtigen unterwegs. Irgendwann fiel mir auf, dass alle kugelsichere Westen trugen – nur ich hatte keine. ,Rasend charmant!‘, dachte ich damals. Ich hab mich dann noch mehr als sonst im Hintergrund gehalten.

Den vollständigen Text können Sie auf der Website der schweizerischen Konsumenten- und Beratungszeitschrift Beobachter lesen.

[Text: Richard Schneider. Quelle: Beobachter, 2011-07-06.]