Sparpläne der Uni Saarland: Zukunft des Bereichs „Übersetzen und Dolmetschen“ ungewiss

Luftbild Universität des Saarlands
Der Campus der Universität des Saarlands liegt im Norden Saarbrückens auf einem ehemaligen Kasernengelände.

Eigentlich müsste aufgrund der steigenden Studierendenzahlen in Deutschland das Angebot an den Universitäten weiter ausgebaut werden. Wegen unzureichender Landesmittel muss sich die Universität des Saarlands jedoch auf finanziell schwierige Zeiten einstellen: Die Hochschule muss zwischen 2014 und 2020 mit 70 Millionen Euro weniger auskommen. „Wir stehen vor Einsparungen im Gesamthaushalt der Uni und den Einzelfakultäten“, räumt der Vorsitzende des Universitätsrates, der Baseler Professor Ulrich Gäbler, ein.

Prof. Dr. phil. habil. Volker Linneweber, seit November 2006 Präsident der Universität des Saarlandes, hat einen mittelfristigen Entwicklungsplan für die Universität des Saarlandes vorgelegt, der nach Informationen des Saarländischen Rundfunks (SR) Schließungen von Studiengängen oder Zusammenlegungen verschiedener Fachbereichen unter anderem in den Ingenieur- sowie Sprachwissenschaften vorsieht. Offenbar sind die Fachbereiche Mechatronik, Materialwissenschaften und Werkstofftechnik betroffen. In diesem Bereich sollen neun von 27 Lehrstühlen nicht mehr besetzt werden. Ferner soll die Zusammenarbeit mit der Saarbrücker Fachhochschule, der „Hochschule für Technik und Wirtschaft“ (HTW) verbessert werden.

Die Zukunft des Fachbereichs „Übersetzen und Dolmetschen“ ist ebenfalls ungewiss. „Dieser Studienbereich wird wahrscheinlich nur weiterbestehen, wenn es ihm gelingt, genügend Drittmittel einzuwerben“, so der SR. Geographie und Soziologie könnten zum Fach Nachhaltigkeitswissenschaften zusammengefasst und Musikwissenschaften sowie Kunstgeschichte zu einer Fachrichtung zusammengelegt werden.

Mit diesem Entwicklungskonzept muss der Präsident in den Wahlkampf ziehen. Der erste Wahlgang findet am 29. Februar statt. Für Ulrich Gäbler handelt es sich bei dem Plan des Universitätspräsidiums um eine „taugliche Ausgangsbasis für einen Prozess der Restrukturierung“.

[Text: Jessica Antosik. Quelle: sr-online.de, 16.02.2012; saarbruecker-zeitung.de, 16.02.2012. Bild: Universität des Saarlands.]