Jürgen Trabant beschreibt in dem Buch Weltansichten – Wilhelm von Humboldts Sprachprojekt die wichtigsten Etappen in der Entwicklung von Humboldts Sprachauffassung und diskutiert die Stellung dieses Sprachdenkens in Philosophie, Sprachwissenschaft und Anthropologie.
In einer Zeit zunehmender Sprachvergessenheit möchte Trabant mit seiner Einführung in die Forschung des preußischen Gelehrten allen an Sprache Interessierten die Gedankenwelt Wilhelm von Humboldts näherbringen und zum Mit-Denken anregen.
Wilhelm von Humboldt (1767-1835) war nicht nur Staatsmann und Gründer der Berliner Universität, sondern auch ein großer Sprachforscher. Er erkannte, dass Sprachen nicht nur verschiedene Laute sind, sondern dass sie die Bedeutungen jeweils unterschiedlich gestalten, dass sie auf der Grundlage universeller kognitiver Dispositionen des Menschen – verschiedene Weisen menschlichen Denkens, verschiedene „Weltansichten“ sind.
Er entwarf ein umfassendes Projekt zur Erforschung der Sprachen der Welt, das gleichzeitig eine Erkundung der Vielfalt des menschlichen Geistes sein sollte. Das Buch skizziert die Reise Humboldts in die Sprachen der Welt und fragt nach den Folgen dieses anthropologischen Projekts für die heutige Reflexion und Kultur der Sprache.
Zum Autor
Jürgen Trabant, geboren 1942 in Frankfurt am Main, war Professor für Romanische Philologie an der Freien Universität Berlin und lehrt jetzt als Professor of European Plurilingualism an der Jacobs University Bremen.
Schwerpunktmäßig lehrt und forscht Trabant über französische und italienische Sprachwissenschaft, Sprachpolitik, Semiotik, Sprachphilosophie, Geschichte des europäischen Sprachdenkens und historische Anthropologie der Sprache. Sein besonderes Interesse gilt dabei den Ideen und Lehren von Giambattista Vico und Wilhelm von Humboldt.
Bibliografische Angaben
- Jürgen Trabant: Weltansichten – Wilhelm von Humboldts Sprachprojekt
Inhalt: 352 Seiten
Auflage: 1. (2012), Gebunden
Verlag: C. H. Beck
ISBN: 978-3-406-64021-6
Preis: 39,95 Euro
Jessica Antosik