Das Handbuch Transkulturelle Psychiatrie ist das Standardwerk für die psychosoziale und therapeutische Arbeit mit Menschen aus anderen Kulturen. Es vermittelt den aktuellen Stand des Wissens, Ideen und Konzepte und gibt Anregungen, wie diese in die Alltagspraxis umgesetzt werden können.
Wenn die Seele am Boden liegt, beschreiben Einwanderer ihre psychischen Leiden meist ganz anders als Einheimische. Das kann trotz guter sprachlicher Verständigung zu falschen Diagnosen und falscher Behandlung führen. Daher ist es wichtig, den kulturellen Hintergrund der Patienten und ihr Fühlen, Denken und Handeln zu verstehen.
Dies zeigen die Autoren in Beiträgen und an Fallbeispielen, die auf die sehr verschiedenen Hintergründe einzelner Kulturen eingehen, gleichzeitig aber Konzepte und Sichtweisen vermitteln, die generell hilfreich im Umgang mit Menschen fremder Kulturen sind.
Das Buch wendet sich an alle Fachleute, die auf der Reise zu einem neuen professionellen Umgang mit anderen Kulturen nach Anregungen und Hilfestellung suchen. Hierzu gehören auch Dolmetscher, die im medizinisch-sozialen Bereich arbeiten.
Auszug aus dem Inhalt
- Ramazan Salman: Vermittler zwischen Sprachen und Kulturen. Methoden des Gemeindedolmetschens und des Überbrückens von Kommunikationshindernissen
- Thomas Hegemann: Transkulturelle Kommunikation und Beratung. Die Kompetenz, über kulturelle Grenzen hinweg Kooperation herzustellen
- Bertold Huber: Ausländerrechtliche Bestimmungen in Deutschland
- Steffen Kröhnert: Migration in Deutschland und Europa – Gegenwart und Zukunft- Andreas Tänzer: Migranten im Maßregelvollzug
- Alt werden in der Fremde. Soziale Lage, Bedarf und Versorgungsrealität von älteren Migranten: Dorothea Grieger und Filiz Küçük
- Cornelia Oestereich: Entwicklung interkultureller Kompetenz im psychiatrischen Krankenhaus
- Thomas Hegemann und Ramazan Salman: Interkulturelle Qualifizierung und Personalentwicklung. Förderung interkultureller Kompetenz in psychiatrischen Versorgungseinrichtungen
Die Herausgeber
Dr. med. Thomas Hegemann, war als Arzt in Deutschland, Ghana und England in Kinderkliniken und -psychiatrien tätig. Später leitete er eine Kinder- und Jugendpsychiatrie. Er ist Vorstand des Bayerischen Zentrums für Transkulturelle Medizin in München.
Ramazan Salman, ist Diplom-Sozialwissenschaftler und international renommierter Medizinsoziologe. Er ist Geschäftsführer des Ethno-Medizinischen Zentrums e.V. und arbeitet als Trainer und Berater für interkulturelle Organisationsentwicklung sowie kommunales und betriebliches Integrationsmanagement. Ausgezeichnet als Sozialunternehmer des Jahres 2008 und mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande 2009.
Bibliografische Angaben
Thomas Hegemann, Ramazan Salman (Hg.) (2010): Handbuch Transkulturelle Psychiatrie. Köln: Psychiatrie Verlag. 488 Seiten, gebunden, 39,95 Euro, ISBN 978-3-88414-467-1.
[Text: Richard Schneider mit Material des Ethno-Medizinischen Zentrums und des Psychiatrie Verlags. Bild: Psychiatrie Verlags.]