„Der Weschde ischd fassungslos. Wladimir Puadin schaffd auf der Krim Fakden. Euroba kann dem russische Präsidende wenig endgegensedzen“, ist in bestem Schwäbisch auf Spiegel Online zu lesen – zumindest dann, wenn man die Nachrichtenseite über Burble.de aufruft.
Ebenso lesen sich die Menüs bei Bild.de dann so: „Underhaldung“, „Schbord“, „Lifeschdyle“, „Schbiele“ und „Newsledder“. Über die Sonntagabend-Talkshow im Ersten ist dort zu lesen: „Gündher Jauch diskuadierde mid soie Gäschde die Ereignisse in der Ukraine.“ Thema der Diskussionsrunde sei gewesen: „Puadins Machdschbiele – gibd es jedzd Krieg?“ Zu Gast seien unter anderem eine Vertreterin der „Piradenbardei“ und eine „Journalischdin“ gewesen.
Burble.de ist ein privates Projekt begeisterter Linguisten, das mit relativ einfachen programmiertechnischen Mitteln und linguistischen Grundkenntnissen entwickelt wurde. Es kann jede beliebige Website in folgende Dialekte übersetzen: Schwäbisch, Fränkisch, Sächsisch, Berlinerisch.
Dafür muss lediglich der gewünschte Dialekt ausgewählt und dann die Adresse der zu übersetzenden Website in eine Zeile eingetragen werden. Schon wird die Website vollständig in Dialektform dargestellt.
Das funktioniert mit Schwäbisch besonders gut. So ist dann zum Beispiel auf der DVÜD-Website von einem „Mendorenbrogramm“ zu lesen. Auf der Startseite werden die Leser wie folgt begrüßt:
Wer es einmal ausprobieren möchte, rufe die folgende Adresse auf:
- Über ein Vorläuferprojekt an der Uni Heidelberg, den „Schobifying Proxy Server“, hat uepo.de bereits 2002 berichtet:
2002-07-26: MÜ einmal anders: „Schwobifying Proxy Server“ übersetzt Deutsch ins Schwäbische - Auch an der Fachhochschule Wedel in Schleswig-Holstein existiert auf den Seiten von Prof. Dr. Uwe Schmidt ein Schwäbisch-Übersetzer:
www.fh-wedel.de/~si/zettelkasten/etc/schwob.html
[Text: Richard Schneider. Quelle: Burble.de. Bild: Burble.de.]