„Es sind nicht gerade die gängigsten Sprachen, für die die Kapo [Kantonspolizei] Dolmetscherinnen und Dolmetscher sucht: Tigrinya, Dari, Pashto und drei verschiedene kurdische Dialekte. Es handelt sich um Sprachen, die in Ländern wie Irak, Iran, Afghanistan, Syrien, Äthiopien oder Eritrea gesprochen werden.“ So beginnt ein Zeitungsartikel, der die Sprachennöte der Kantonspolizei Solothurn beschreibt.
Die Polizeisprecherin erklärt, dass sich zwar immer wieder an der Dolmetscharbeit interessierte Laien melden würden, aber deren Sprachkenntnisse genügten meist nicht den Anforderungen. Sprachliche oder übersetzerische Abschlüsse würden ohnehin nicht verlangt, aber gute mündliche Sprachkenntnisse in Deutsch und der Muttersprache seien unabdingbar.
Alle Kandidaten müssten einen internen Kurs absolvieren, der sie auf die Tätigkeit als Polizeidolmetscher vorbereiten solle.
Die Suche gestalte sich grundsätzlich schwierig, weil die meisten Dolmetscher für Asylsprachen nur nebenberuflich tätig und nicht immer verfügbar seien. Oft müsse man Dolmetscher aus anderen Kantonen heranziehen. Das führe oft zu „sehr langen Wartezeiten“.
Trotz der Probleme erklärt die Polizeisprecherin: „Wir finden immer jemanden.“ Dazu sei man schon durch die Strafprozessordnung verpflichtet.
[Text: Richard Schneider. Quelle: Oltner Tagblatt, 2016-07-10.]