TÜV Nord: Arabisch wird zwölfte Fremdsprache bei theoretischer Führerscheinprüfung

Frau mit Kopftuch am Steuer
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Ab dem 04.10.2016 kann die theoretische Führerscheinprüfung auch auf Hocharabisch auf dem Prüfungs-PC abgelegt werden. Wie der TÜV NORD Mobilität mitteilt, haben alle vier Bundesländer, in denen TÜV NORD als Prüforganisation tätig ist, diese Prüfungssprache zugelassen.

Der TÜV NORD hat die erforderlichen Softwareupdates auf alle Theorie-Standorte verteilt und die Fahrerlaubnisprüfer auf die Umsetzung entsprechend vorbereitet, sodass in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bremen und Schleswig-Holstein auf Hocharabisch geprüft werden kann.

Die Zahl der Arabisch sprechenden Bewohner in Deutschland steigt rapide an. Neben vielen Nordafrikanern werden auch Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern im Rahmen der Integration in Zukunft auch einen Führerschein machen wollen. Darauf sind die TÜV NORD-Prüfer jetzt vorbereitet.

Hocharabisch als Kompromiss wegen Vielzahl der Dialekte

Weil es eine Vielzahl arabischer Dialekte gibt, hat man sich auf „Hocharabisch“ als zwölfte amtliche Prüfungsfremdsprache festgelegt.

Lokalisierung der Software war aufwändig

Dabei gestaltete sich die erforderliche Übersetzung der Prüfungsfragen und Anpassungen der bildlichen Darstellungen als durchaus aufwändig, insbesondere wegen der entgegengesetzten Schreibrichtung. Immerhin waren 2.300 Aufgaben neu zu texten und zu gestalten: eine Mammutaufgabe, die die „arge tp 21“, eine Arbeitsgemeinschaft der technischen Prüfstellen, die die Grundlagen für die Führerscheinprüfung bereitstellt.

Der Fahrerlaubnisbewerber muss, wenn er die Prüfung in einer Fremdsprache ablegen will, einen Antrag bei der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde (Straßenverkehrsamt) stellen, so auch im Fall „Hocharabisch“. Im Prüfauftrag an TÜV NORD wird dann die Genehmigung von der Behörde entsprechend übermittelt.

TÜV: „Führerschein wichtiger Baustein der Integration“

Wolfhardt Werner, der das Projekt bei TÜV NORD leitet, erläutert: „Sowohl das Erlernen der deutschen Sprache als auch der Erwerb des Führerscheins sind wichtige Bausteine der Integration. Deshalb bieten wir den Bewerbern neben Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Kroatisch, Spanisch und Türkisch jetzt auch Hocharabisch als Prüfungssprache an.“

Die TÜV NORD GROUP ist mit über 10.000 Mitarbeitern einer der größten technischen Dienstleister. Mit ihrer Beratungs-, Service- und Prüfkompetenz ist sie weltweit in 70 Ländern aktiv.

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[Text: TÜV Nord. Quelle: Pressemitteilung TÜV Nord, 2016-09-08. Bild: mariemlulu / Fotolia.]