„Zwischen allen Stühlen – Dolmetscher im Asylverfahren“: Vortrag von Kristin von Randow an Humboldt-Universität

Humboldt-Universität Berlin
Unter den Linden 6, das Hauptgebäude der Humboldt-Universität zu Berlin. - Bild: Heike Zappe / HU

Kristin von Randow ist Konferenzdolmetscherin für Französisch und AIIC-Mitglied. Am 14.07.2017 wird sie an der Humboldt-Universität zu Berlin den Vortrag „Zwischen allen Stühlen … – Dolmetscher im Asylverfahren“ halten.

Gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen der „Berliner Initiative für gutes Dolmetschen rund um Asyl und Migration“ stellt sie sich anschließend der Diskussion.

Vorgestellt wird das von der Initiative entwickelte Mentoringprogramm, mit dem Laiendolmetscher von Profis zu den Themen Dolmetschtechniken, Rollenverständnis, Berufsethik und Traumaprävention im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unterstützt werden sollen.

Eingeladen haben das Dolmetschlabor der HU und der Dozent Xavier Bihan aus Anlass des 130. Jubiläums der Einführung des Dolmetschens an der Uni. Die 1887 auf Initiative Bismarcks eingerichten Studiengänge zur Ausbildung von Dragomanen (Dolmetschern) für den diplomatischen Dienst hat die Universität vor 10 Jahren eingestellt.

Die Berliner Initiative betreibt eine eigene Website, auf der sie sich wie folgt vorstellt:

  • Was ist die Berliner Initiative?
    Die Berliner Initiative ist ein unabhängiger und verbandsübergreifender Zusammenschluss professioneller Dolmetscherinnen und Dolmetscher, der sich ehrenamtlich für Laiendolmetscher im Flüchtlingswesen engagiert. Sie wurde im September 2016 in der Flüchtlingskrise zum Empowerment von LaiendolmetscherInnen und zur Verbesserung der Dolmetschstandards gegründet.
  • Wer sind die Mitglieder?
    Die Personen, die sich in der Berliner Initiative engagieren, sind allesamt ausgebildete DolmetscherInnen mit einem akademischen Abschluss oder jahrelanger, einschlägiger Erfahrung auf diesem Gebiet. Zudem sind viele der Mitglieder in den nationalen Dolmetschverbänden VKD oder BDÜ oder dem internationalen Verband AIIC organisiert. Unter den Mitgliedern sind auch TrainerInnen für interkulturelle Kommunikation und systemische Organisationsberatung sowie GebärdensprachendolmetscherInnen.
  • Was ist das Ziel der BI?
    Information und Sensibilisierung aller Akteure rund um Asyl und Migration (Behörden, BAMF, AnhörerInnen/EntscheiderInnen, LaiendolmetscherInnen, Geflüchtete) für die Rolle der DolmetscherInnen, Qualitätsverbesserungen bei den Verdolmetschungen im Asylverfahren sowie Qualifizierung und Traumaprävention für LaiendolmetscherInnen.
    Ein erstes konkretes Projekt findet in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlingsangelegenheiten (BAMF) statt (siehe die FAQ Dolmetschmentoring im Asylverfahren).
  • Wie kann ich mitmachen?
    Jede Person, die einschlägige Expertise im Bereich Verdolmetschungen im Asyl- und Flüchtlingswesen in die Initiative einbringen möchte, ist herzlich willkommen. Bei Interesse bitten wir um eine E-Mail an kontakt@berliner-initiative.org.

Die Berliner Initiative wird von der AIIC-Region Deutschland und der Deutschen Gesellschaft für Traumapastoral (DeGTP) aus Murnau unterstützt. Letztere führt am BAMF Traumapräventionsschulungen für Dolmetscher durch.

Die Berliner Initiative lebt vom ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder. Für gemeinnützige Projekte ist die gemeinnützige Unternehmergesellschaft „Gesellschaft für Dolmetschmentoring gUG“ gegründet worden, die als Projektträgerin dient.

Zwischen allen Stühlen
Bild: HU

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Richard Schneider