
Für den 12. Juli 2017 hatte die Portugiesische Abteilung des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD) der Universität Heidelberg zum VII. Kolloquium „Facetten der portugiesisch-sprachigen Welt“ geladen. Das Thema der ganztägigen Veranstaltung lautete: „Das Berufsbild der Dolmetscher und Übersetzer mit Arbeitssprache Portugiesisch.“
Nach der Begrüßung der ca. 48 Teilnehmer durch den geschäftsführenden Direktor des IÜD, Prof. Dr. Vahram Atayan, und den Leiter der Portugiesischen Abteilung, Prof. Dr. Thomas Sträter, entfaltete sich ein ganztägiges Vortrags- und Diskussionsprogramm:
- Carla Maria Ataíde Maciel vom Heidelberger Studiengang Konferenzdolmetschen schilderte „Die Ausbildung zum Dolmetscher bzw. Dolmetschen in Afrika“.
- Patrick Dinkhuijsen da Silva vom Auswärtigen Amt beschrieb das „Übersetzen/Dolmetschen für die Bundesregierung“.
- Luís Machado von der Generaldirektion Dolmetschen der Europäischen Kommission referierte über das „Dolmetschen bei der EU“.
- Hilário Leal Fontes von der EU in Luxemburg referierte über das „Übersetzen bei der EU“.
Am Nachmittag wurde die Konferenz mit zwei Podiumsdiskussionen fortgesetzt:
- Der Übersetzer Marcos Zattar, der Dolmetscher Marten Henschel und eine Vertreterin des Heidelberger Übersetzungsbüros Höschle + Dirauf lieferten Beiträge zum Thema „Freiberufliche Übersetzer und Dolmetscher“.
- Tiffany Dipboye vom Bundesamt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und Stefanie Hoogklimmer von der internationalen Anwaltskanzlei Allen & Overy beleuchteten die Situation der „Dolmetscher und Übersetzer im öffentlichen Dienst und in der freien Wirtschaft“.

Die Vorträge wurden je nach Muttersprache der Referenten auf Portugiesisch oder Deutsch gehalten. Studenten des Instituts sorgten für eine simultane Verdolmetschung.
Der Eintritt war frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. In der eineinhalbstündigen Mittagspause konnten die Teilnehmer in Restaurants der Heidelberger Innenstadt einkehren.
Im ca. 48-köpfigen Publikum saßen viele Studenten, die einzelne Teile des Gesamtprogramms verfolgten. In der Mitte des Konferenzsaals waren noch Plätze frei, sodass durchaus noch mehr Interessenten hätten teilnehmen können.

Die brasilianische Übersetzerin und Dolmetscherin Rosilene Alvares war für das Kolloquium aus dem nahe gelegenen Speyer angereist und twitterte während des Tages live für UEPO.de. Ihr Fazit:
Mir hat das Kolloquium sehr gut gefallen. Die Vorträge waren interessant und das Programm hervorragend strukturiert. Im Anschluss hatte man stets die Gelegenheit, Fragen zu stellen.
Allerdings hätten die Veranstalter im Vorfeld mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben sollen. Dann wären sicherlich noch einige berufstätige Portugiesisch-Übersetzer aus der weiteren Umgebung angereist. Ich habe erst sehr kurzfristig von der Veranstaltung erfahren und musste Termine verschieben, um an ihr teilnehmen zu können.
Leider gibt es nur selten derart hochkarätig besetzte Veranstaltungen für „kleinere“ Arbeitssprachen wie Portugiesisch. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut und hoffe, dass dies nicht die letzte Veranstaltung dieser Art war.

Organisiert wurde das Kolloquium von Prof. Dr. Thomas Sträter, Filomena de Sousa Alberti, Anne Doskotz und Kerstin Kock vom IÜD sowie Rosa Rodrigues von Camões IP.
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Richard Schneider