Das zweimal jährlich erscheinende Magazin „Lehre und Studium“ (LuST) der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz behandelt in seiner aktuellen Ausgabe (Heft 10, Juli 2017) das Schwerpunktthema „Sprache“.
Prof. Dr. Mechthild Dreyer, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, schreibt im Vorwort zu dem 40-seitigen Heft unter der Überschrift „Sprache als Weltzugang“:
„Irgendwas mit Sprache.” Diesen Satz kennen alle, die Studieninteressierte im Blick auf ein mögliches Studium beraten. Es ist sehr häufig die auf das Wesentlichste verknappte Antwort auf die Frage: „Was möchten Sie denn studieren?“
LuST 10 handelt von Sprache, genauer: von Sprache als Gegenstand von Studium und Lehre. An unserer Universität steht Sprache im Zentrum vieler Fächer und Studiengänge, sei es als Grundlage, sei es als Ziel. So kann man Griechisch oder Latein oder eine der vielen modernen Sprachen oder auch Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache studieren. Es gibt zudem Studienangebote in den Bereichen der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, der Allgemeinen und Vergleichenden Sprachwissenschaft, der Dolmetschwissenschaft oder der Translationswissenschaft.
Sprache als Gegenstand von Lehre und Studium ist aber immer mehr als bloße Sprachlehre oder bloßes Sprachstudium. Denn die Beschäftigung mit einer Sprache ist immer zugleich auch die Beschäftigung mit einer Kultur; ist doch Sprache eine Form des kulturellen Zugangs zu Welt. Und ich wage zu behaupten, dass die Erfahrung von Multikulturalität nirgendwo so intensiv gemacht werden kann wie in der Auseinandersetzung mit einer Sprachenvielfalt. […]
Was dieses Heft aber auch deutlich machen möchte: ein Sprachstudium muss nicht mit stumpfsinnigem Pauken und ermüdendem Frontalunterricht einhergehen. Don Kiraly vom Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft in Germersheim macht im Interview deutlich, dass Fremdsprachenkompetenz sich gerade im intensiven kommunikativen Austausch von Studierenden und Lehrenden entwickelt. Und nimmt man das Angebot zum Erwerb des Latinum „unter die Lupe“, so ist ganz nebenbei zu erfahren, dass man im Umgang mit der lateinischen Sprache auch Ordnung und Organisation lernen kann, was sicherlich jedem Studium guttut.
Aus dem Inhalt:
- Leichte Sprache auf dem Prüfstand
- Romanisches Seminar: Sprachdidaktik im Umbruch
- General Linguistics: Ein Geflecht aus Fächern
- Dolmetschen: Mit modernen Medien nah an der Praxis
- Porträt Prof. Dr. Donald Kiraly: „Fremdsprachen wachsen lassen“
- Linguistics goes REEL: Wissenschaftlicher Nachwuchs brennt für Sprache
- Russisch intensiv: Kompaktpaket für den Spracherwerb
- Historische Sprachwissenschaft: Vielfalt in der Didaktik
- Mittler in Sachen Deutsch: Masterstudiengang Deutsch als Fremdsprache / Deutsch als Zweitsprache
- Germanistikstudium bietet große fachliche Bandbreite: Experten für die deutsche Sprache und Literatur
- Ergänzung zum Abiturzeugnis: Latinum – warum und wozu?
- Institut für Slavistik, Turkologie und zirkumbaltische Studien (ISTziB): Als Institut deutschlandweit einzigartig
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[Text: Richard Schneider. Quelle: FTSK Germersheim. Bild: Uni Mainz.]