Ungemein eigensinnige Auswahl unbekannter Wortschönheiten aus dem Grimmschen Wörterbuch

Grimmsches Wörterbuch
Links die Titelseite des 32-bändigen Originals, in der Mitte die gebundene und rechts die Taschenbuchausgabe ausgewählter Einträge.

Im April 1849 beginnt Jacob Grimm mit der Ausarbeitung der ersten Artikel für Das Deutsche Wörterbuch, das größte und umfassendste Wörterbuch zur deutschen Sprache. Er wendet sich den Buchstaben A, B, C zu, Bruder Wilhelm steigt beim D in die Arbeit ein – und es beginnt ein lexikographisches Martyrium.

Erst 1961 wird das Werk mit Band 32 abgeschlossen, darin zeugen ca. 320.000 Stichwörter auf 34.824 Seiten von einem geradezu unfassbaren sprachlichen Reichtum. Das Grimmsche Wörterbuch ist die Wunderkammer und das Wortgedächtnis der deutschen Sprache.

Alleine schon das durch das Alphabet vorgegebene Zusammentreffen der aus den unterschiedlichsten Bereichen und Zeiten stammenden Wörter verleiht ihm eine unvergleichliche Poesie. „Und jeder Eintrag im Grimm ist eine kleine Sitten- und Stilgeschichte“, wie der Schriftsteller Adolf Muschg anmerkt.

Peter Graf hat aus diesem Füllhorn eine ungemein anregende und amüsante Auswahl uns unbekannter Wortschönheiten, anzüglicher Kuriositäten und märchenhaft-exotischer Wortkreationen getroffen. Ein herrlicher Rundgang durch das deutsche Wortmuseum, mit so schönen wie selten gebrauchten Wörtern wie Besuchameise, dritthimmelverzückt, firlefanzen, klangklingklunkern, Probegeliebte oder Verdammniswalzer.

Bibliografische Angaben

  • Peter Graf (Hg., 2017): Ungemein eigensinnige Auswahl unbekannter Wortschönheiten aus dem Grimmschen Wörterbuch. Berlin:‎ Verlag Das kulturelle Gedächtnis. 352 Seiten, gebunden 25,00 Euro, Taschenbuch 13,90 Euro (erschienen bei dtv), ISBN‎ 978-3423147071. Auf Amazon ansehen/bestellen.

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