ATICOM-JMV bestätigt drei Vorstände, wählt neuen Schatzmeister, diskutiert JVEG-Novellierung und FIT-ILF

ATICOM-Vorstand April 2018
Der ATICOM-Vorstand ab April 2018 (von links): Isabel Schwagereit, Schatzmeister Graham Mead, Denisa Ströhmer, stellvertretende Vorsitzende Dragoslava Gradinčević-Savić, Vorsitzender Reiner Heard und Helke Heino. Nicht im Bild: Hildegard Rademacher.

Auf der ordentlichen Jahresmitgliederversammlung des Fachverbands der Berufsübersetzer und Berufsdolmetscher (ATICOM) am 14. April 2018 wurden die stellvertretende Vorsitzende sowie zwei weitere Vorstandsmitglieder (Normung/Zertifizierung bzw. Soziale Medien/Öffentlichkeitsarbeit) wiedergewählt und ein neuer Schatzmeister gewählt.

Die Jahresmitgliederversammlung in Düsseldorf war mit 17 Mitgliedern gut besucht. Außerdem hatten weitere 17 abwesende Mitglieder ihre Stimme per Vollmacht übertragen, sodass sich eine Präsenz von 34 Stimmen ergab.

Vorstandswahlen: Gradinčević-Savić, Schwagereit und Ströhmer im Amt bestätigt, Mead neuer Schatzmeister

Es stand die Wahl von vier Vorstandsmitgliedern an:

  • Die amtierende stellvertretende Vorsitzende Dragoslava Gradinčević-Savić trat erneut an und wurde ohne Gegenkandidaten einstimmig gewählt.
  • Schatzmeister Shyam Gupta stand nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung. Der Vorstand dankte ihm für seine engagierte Arbeit und freute sich, dass Graham Mead als Kandidat für dieses Amt zur Wahl antrat. Graham stellte sich kurz vor und wurde einstimmig gewählt.
  • Vorstandsmitglied Isabel Schwagereit, die für Normen und Fragen der Zertifizierung zuständig ist, trat erneut an und wurde einstimmig gewählt.
  • Vorstandsmitglied Denisa Ströhmer, zuständig für Soziale Medien und Öffentlichkeitsarbeit wurde 2017 außerplanmäßig für ein Jahr gewählt, trat zur Wiederwahl an und wurde einstimmig gewählt.

Alle 10 Jahre wieder: Justizministerium will JVEG novellieren

Nach einer kurzen Mittagspause wurde über die geplante Novellierung des JVEG und die anstehende Honorarbefragung berichtet. Einige Kolleginnen und Kollegen erzählten sehr anschaulich über ihre praktischen Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Polizei, Behörden und Gerichten, bei der die JVEG-Sätze immer wieder mühsam eingefordert werden müssen.

Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz hatte im März 2017 Verbände aus dem Sachverständigenbereich angeschrieben und um Novellierungsvorschläge zum JVEG gebeten. Darüber hinaus wird eine Honorarumfrage unter den öffentlich bestellten Sachverständigen zu ihren Stundensätzen bei Privataufträgen durchgeführt.

Die ermittelten Stundensätze sollen irgendwann im Lauf der nächsten Jahre in die Anlage 1 zu § 9 JVEG übernommen werden und dann wieder 10 Jahre lang gültig sein. Beim letzten Mal hat die Umsetzung der Umfrageergebnisse in geltendes Recht drei Jahre gedauert.

Darüber, ob auch Übersetzer und Dolmetscher zu ihren Stundensätzen befragt werden, liegen widersprüchliche Informationen vor. Die Verbände der Berufsgruppe gehen davon aus, dass dies – wie beim letzten Mal – selbstverständlich der Fall ist. So hat der ADÜ Nord seine Mitglieder bereits aufgefordert, an der am 26. April 2018 startenden Umfrage teilzunehmen.

Andererseits behauptet Rechtsanwalt Dr. Peter Bleutge auf der Website der Zeitschrift „Der Bausachverständige“: „Zunächst eine Richtigstellung: Es sollen nicht alle öffentlich bestellten Sachverständigen befragt werden, sondern nur diejenigen, die eines der vierzig Sachgebiete abdecken, die in der Anlage 1 zu § 9 JVEG gelistet sind.“ In dieser werden Übersetzer und Dolmetscher nicht aufgeführt.

Bonner Hofgarten
Im Herbst 2018 findet in Bonn die dreitägige, internationale FIT-ILF-Konferenz für alle am Fachgebiet Recht interessierten Übersetzer und Dolmetscher statt.

International Legal Forum im September in Bonn

Abschließend ging es um das anstehende 13. International Legal Forum (FIT-ILF 2018), das von der ATICOM als Gastgeberin zusammen mit der Arbeitsgruppe „Übersetzen und Dolmetschen im juristischen Bereich“ (LTI) des internationalen Dachverbandes der nationalen Übersetzerverbände (FIT) vom 6. bis 8. September 2018 in Bonn ausrichtet.

Die dreitägige Großveranstaltung steht unter der Überschrift „Übersetzen und Dolmetschen im juristischen Bereich in der sich wandelnden Welt: Technologie – Outsourcing – Veränderungen“.

Eingeladen sind Rechtsübersetzer, Gerichtsdolmetscher, Sprachlehrer und -forscher, Studierende und alle, die im Rechtswesen tätig sind. Veranstaltungsort ist das Tagungs- und Konferenzzentrum des Gustav-Stresemann-Instituts.

Konferenzsprachen sind Englisch, Französisch und Deutsch. Die Themenpalette reicht von Normen und bewährten Praktiken über internationale Kooperationen bis zur Videokonferenztechnik und maschinellen Übersetzung.

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Weiterführende Links

[Text: Helke Heino, ergänzt von Richard Schneider. Quelle: Mitteilung ATICOM, 16.04.2018. Bild: ATICOM, der_dan / Fotolia.]