Corona-Ausbruch: Kreis Gütersloh sucht 150 Dolmetscher für Rumänisch, Bulgarisch, Polnisch

Kreis Gütersloh
Der Kreis Güterloh hat 365.000 Einwohner, beherbergt den Bertelsmann-Medienkonzern mit 12.500 Mitarbeitern und einen der größten Schlachtbetriebe Deutschlands, die Firma Tönnies. Im Tönnies-Betrieb in Rheda-Wiedenbrück haben sich mehr als 1.500 der 7.000 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert. - Bild: Kreis Gütersloh

Die Kreisverwaltung Gütersloh sucht ab sofort 150 Dolmetscher, die die Verwaltung beim Kommunizieren in den Sprachen Rumänisch, Bulgarisch und Polnisch unterstützen können.

Wie es in einer Pressemitteilung heißt, sollen die Dolmetscher als Honorarkräfte beschäftigt werden, befristet bis zum 30. September. Sie unterstützen die mobilen Teams im Corona-Außeneinsatz, das Kontaktpersonen-Management und das medizinische Personal.

Von Kandidaten wird erwartet, dass sie eine der genannten Fremdsprache (bzw. ihre Muttersprache) und Deutsch fließend beherrschen.

Interessierte werden gebeten, sich telefonisch oder per E-Mail mit Cora Geist in Verbindung zu setzen. Telefon: 05241 85-4596, E-Mail: C.Geist@kreis-guetersloh.de

Risklayer: Corona Gütersloh
Das Infektionsgeschehen rund um den Tönnies-Betrieb in Rheda-Wiedenbrück im Juni 2020, aufbereitet von Risklayer.com (vergrößern mit Rechtsklick und „Grafik anzeigen“).

Anlass ist Infektionswelle bei Tönnies

Mitte Juni 2020 hatte sich im Schlachthof des fleischverarbeitenden Betriebs Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ein enormer Corona-Ausbruch mit mehr als 1.500 Infizierten (Stand 23.06.20209) ereignet.

Die Landesregierung sah sich deshalb gezwungen, am 23.06.2020 für den Kreis Gütersloh ein erneutes Herunterfahren der Wirtschaft mit einschneidenden Kontaktverboten anzuordnen.

Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück beschäftigt Tausende ausländischer Werkvertrags-Arbeiter

Für die Arbeit in Schlachthöfen bei Mindestlohn sind schon seit Jahrzehnten kaum noch einheimische Mitarbeiter zu motivieren. Tönnies beschäftigt deshalb über Subunternehmer Tausende von Werkvertragsarbeitern und Leiharbeitern aus Osteuropa.

Allein in Rheda-Wiedenbrück (48.600 Einwohner) leben mehr als 5.000 hauptsächlich bei Tönnies beschäftigte Polen, Rumänen und Bulgaren, die meist auf beengtem Raum in eigens für sie angemieteten Gebäudekomplexen untergebracht sind.

Die Stadt hat das Unternehmen „nach dem Verursacherprinzip“ schon seit Längerem an der Finanzierung der Arbeitsstellen von vier sprachkundigen städtischen Mitarbeitern beteiligt. Diese kümmern sich um die fortlaufend zu bearbeitenden An-, Um- und Abmeldungen der ausländischen Arbeitskräfte und bemühen sich um deren Integration.

rs, Kreis Gütersloh