Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat im Juli 2020 auf seiner Wirtschafts-Pressekonferenz die Jahresstatistik für 2019 vorgestellt. Die Ergebnisse werden ausführlich in der Publikation Buch und Buchhandel in Zahlen 2020 dargestellt.
Für Literaturübersetzer sind folgende Aspekte interessant:
Englisch, Französisch, Japanisch weiterhin wichtigste Ausgangssprachen
Die Zahl der Übersetzungen liegt auf Vorjahresniveau. Im vergangenen Jahr waren 9.802 Titel Übertragungen aus anderen Sprachen (nur Erstauflagen), 2018 traf dies für 9.803 Titel zu.
Englisch bleibt dabei die mit Abstand wichtigste Herkunftssprache, hat aber in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich an Gewicht verloren.
Der Anteil der Übersetzungen an den Erstauflagen stieg leicht von 13,7 Prozent (2018) auf 13,9 Prozent.
Zahl der Übersetzungen ins Deutsche auf Vorjahresniveau
Chinesisch, Russisch, Spanisch wichtigste Zielsprachen
2019 haben die deutschen Verlage 7.747 Lizenzverträge mit internationalen Verlagen abgeschlossen. Dies entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zu 7.844 im Vorjahr.
19,0 Prozent der Lizenzen wurden in den chinesischen Sprachraum vergeben, besonders gefragt sind dabei Kinder- und Jugendbücher. Danach folgen mit deutlichem Abstand Russisch und Spanisch.
Lizenzvergaben ins Ausland leicht zurückgegangen
Umsatz der Buchbranche insgesamt leicht angestiegen
Der Umsatz der Buchbranche stieg 2019 um 1,7 Prozent auf 9,29 Milliarden Euro. Der stationäre Buchhandel blieb mit einem Anteil von 46,2 Prozent am Gesamtmarkt der größte Vertriebsweg für Bücher. Auf den Online-Handel entfällt ein Marktanteil von 20,0 Prozent.
Die Zahl der Buchkäufer auf dem Publikumsmarkt ging 2019 nach einem Anstieg im Jahr 2018 (+300.000) wieder zurück: 28,8 Millionen Menschen kauften im vergangenen Jahr mindestens ein Buch, das sind 3,5 Prozent weniger als 2018 (29,9 Millionen). Die Menschen, die Bücher kauften, erwarben aber im Schnitt mehr Bücher: Die Kaufintensität stieg von durchschnittlich 12,0 Büchern pro Käufer im Jahr 2018 auf 12,3 Bücher im Jahr 2019.
Weitere Kennzahlen
- Bei den Warengruppen verzeichneten Sachbücher (+4,9 Prozent) erneut den stärksten Umsatzzuwachs. Ebenfalls im Plus lagen Kinder- und Jugendbücher (+4,6 Prozent) und Ratgeber (+3,0 Prozent). Die Belletristik lag mit einem Minus von 0,8 Prozent leicht unter Vorjahresniveau.
- Die Zahl der Erstauflagen der Verlage ging von 71.548 Titeln (2018) auf 70.395 zurück.
- Der Umsatz der E-Books am Publikumsmarkt (ohne Schul- und Fachbücher) lag 2019 mit einem Plus von 0,6 Prozent und einem gleichbleibenden Umsatzanteil von 5,0 Prozent am Publikumsmarkt in etwa auf Vorjahresniveau.
Fasst man Erst- und Neuauflagen zusammen, dann sind 2019 exakt 78.746 Titel erschienen (1.170 Titel weniger als 2018). Davon waren 70.395 Erstauflagen, also echte Novitäten.
rs, Börsenverein