Das Geologische Wörterbuch ist beim Springer-Verlag (Springer-Spektrum) in einer neuen, vollständig überarbeiteten, erweiterten und neugestalteten Auflage herausgekommen. Es stellt über 5.000 Begriffe aus der Geologie und ihren Nachbarwissenschaften anhand kurzer Erläuterungen und einer Vielzahl von neu erstellten erklärenden Abbildungen vor.
Neu hinzugekommen ist die englische Übersetzung jedes einzelnen Fachbegriffs. Dies ist als Hilfestellung zum Verfassen geowissenschaftlicher Texte in englischer Sprache gedacht, könnte aber auch für Fachübersetzer hilfreich sein.
Sämtliche Abbildungen sind in der neuen Ausgabe farbig angelegt. Sie wurden z. T. aus der vorherigen Auflage in überarbeiteter Form übernommen, zum größten Teil aber ganz neu erstellt.
Das Wörterbuch ist ein Standardwerk, das seit Jahrzehnten nicht nur von Fachleuten, sondern auch von Interessierten gern genutzt wird. Es will zum Verstehen geowissenschaftlicher Texte beitragen und ist ein wichtiger Studienbegleiter für angehende Geowissenschaftler.
Die 13. Auflage des Geologischen Wörterbuchs wurde von Prof. Dr. Martin Meschede vom Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald in den vergangenen Jahren grundlegend überarbeitet. 1937 wurde dieses Wörterbuch erstmalig von Carl Christoph Beringer herausgegeben und in Abständen von fünf bis sechs Jahren aktualisiert.
In über 80 Jahren haben die Geowissenschaften viele neue Erkenntnisse hervorgebracht, die immer wieder in die Überarbeitungen einflossen. Am deutlichsten wird dies im umfassendsten Paradigmenwechsel hin zur modernen Theorie der Plattentektonik Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre und das bis dahin geltende fixistische Weltbild ablöste. Mit dieser Theorie wurden zahlreiche neue Begriffe in die Geowissenschaften eingeführt, andere wurden umgedeutet oder wurden obsolet.
In der aktuellen Auflage mussten nun auch neue Begriffe eingefügt, vorhandene Begriffe den modernen Sichtweisen angepasst und teilweise neu formuliert werden. Allerdings finden sich auch veraltete Begriffe (wie z. B. Geosynklinale) weiter in dem Nachschlagewerk, da sie in der Literatur früher verwendet wurden; nun sind sie mit Hinweisen versehen, dass sie nicht mehr verwendet werden.
Die detaillierten stratigraphischen Tabellen wurden aus der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland von 2016 (STD 2016) ohne Veränderungen übernommen. Diese Tabelle wurde unter dem Schirm der Deutschen Stratigraphischen Kommission und der Leitung von Dr. Manfred Menning, Potsdam, erstellt und als Poster in DIN-A0-Größe verbreitet. In diesem Buch erscheinen sie nun erstmals in kompakter Buchform.
Über den Autor
Martin Meschede, Jahrgang 1957, ist seit 2001 Professor für Regionale und Strukturgeologie an der Universität Greifswald. Von 1986 bis 2001 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Tübingen. Er beschäftigt sich vorwiegend mit plattentektonischen Themen, der marinen Geologie, Geodynamik, Strukturgeologie und regionaler Geologie Mittelamerikas und des Ostpazifikraumes sowie des nördlichen Mitteleuropas.
Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen hat er auch das inzwischen weit verbreitete Lehrbuch Geologie Deutschlands und zusammen mit Wolfgang Frisch, Tübingen/Wien, das Lehrbuch Plattentektonik verfasst. Als Herausgeber hat er an der Encyclopedia of Marine Geosciences mitgewirkt.
Bibliografische Angaben
- Martin Meschede, Hans Murawski, Wilhelm Meyer (2021): Geologisches Wörterbuch. Heidelberg: Springer Spektrum. 13. Auflage, 500 Seiten, Buch 54,99 Euro, E-Book 42,99 Euro, ISBN: 978-3-662-62721-1
Jan Meßerschmidt / Universität Greifswald