Stiftung Genshagen: Mehrsprachigkeit in Europa – Übersetzer und Dolmetscher als Akteure der interkulturellen Vermittlung

Schloss Genshagen
Das Schloss Genshagen liegt südlich von Berlin in Ludwigsfelde. - Bild: René Arnold / Stiftung Genshagen

Das Thema Mehrsprachigkeit sollte – bevor der Krieg in der Ukraine ausbrach – eine der Prioritäten der französischen EU-Ratspräsidentschaft in der ersten Hälfte des Jahres 2022 sein. Die europäische Gesetzgebung beruht auf dem Grundsatz der Mehrsprachigkeit und erkennt die 24 Amtssprachen der Mitgliedstaaten als Amtssprachen der EU an.

Dennoch muss zunehmend festgestellt werden, dass in den europäischen Institutionen in der Praxis die Verwendung der europäischen Sprachen zugunsten des Englischen und immer häufiger des „Globish“ zurückgegangen ist. Auch in der Zivilgesellschaft und in der Wirtschaft ist die englische Sprache im Dialog über Grenzen hinweg klar dominierend.

Selbst das Erlernen der deutschen und französischen Sprache in den Schulen beider Länder ist rückläufig, trotz jahrelanger Bemühungen auf diesem Feld.

Beitrag der Sprachmittler für deutsch-französische Verständigung

Anlässlich der französischen EU-Ratspräsidentschaft möchte sich die Stiftung Genshagen mit der Rolle und der Bedeutung von Mehrsprachigkeit in Europa befassen und sich u. a. der Frage widmen, welchen Beitrag Übersetzer und Dolmetscher für die interkulturelle Vermittlung zwischen Deutschland und Frankreich leisten.

In diesem Rahmen lädt die Stiftung am 19. Mai 2022 von 18:00 bis 20:00 Uhr zu einem deutsch-französischen Abend mit anschließendem Empfang im Schloss Genshagen ein.

Nach einem Impulsvortrag von Tamym Abdessemed, Generaldirektor des Instituts für interkulturelles Management und Kommunikation (ISIT) aus Paris, diskutieren Referenten aus beiden Ländern in drei aufeinander folgenden, kurzen Dialogen über die Bereiche „Politik und Wissenschaft“, „Literatur“ sowie „Gesellschaft“.

Die Veranstaltung wird ins Deutsche und Französische verdolmetscht.

Genshagen Plakat

Programmpunkte

Moderation: Johannes Kulms, Deutschlandfunk Kultur, Berlin

  • 18:00 Uhr: Begrüßung durch Dr. Angelika Eder, Geschäftsführender Vorstand, Stiftung Genshagen, und Noémie Kaufman, Projektleiterin, Stiftung Genshagen
  • 18:10 Uhr: Einführungsvortrag von Prof. Dr. Tamym Abdessemed, Generaldirektor des Instituts für interkulturelles Management und Kommunikation (ISIT), Paris
  • 18:30 Uhr: 3 Perspektiven – 3 Dialoge
    Erster Dialog: „Übersetzung als Vermittlung in Politik und Wissenschaft“ mit
    – Prof. Dr. Christian Lequesne, Professor für europäische Politik am Institut d’études politiques, Paris
    – André Lindemann, Vorstandsmitglied FIT Europe – regionales Zentrum des internationalen Dachverbands der Übersetzerverbände, Müncheberg
  • 18:50 Uhr: Musikalische Einlage des Chanson-Duos Saltim’Band. Amandine Thiriet (Stimme), Barbara Klaus-Cosca (Akkordeon)
  • 19:00 Uhr: Zweiter Dialog: „Übersetzung als Vermittlung in der Literatur“ mit
    – Jörn Cambreleng, Direktor des Vereins zur Förderung der literarischen Übersetzung ATLAS, Arles
    – Frédéric Ciriez, Schriftsteller, Paris
  • 19:20 Uhr: Musikalische Einlage
  • 19:30 Uhr: Dritter Dialog: „Mehrsprachigkeit in den europäischen Gesellschaften“ mit
    – Christiane Bey, Vorstandsmitglied, französischer Deutschlehrerverband ADEAF, Marseille
    – Natascha Dalügge-Momme, Deutsch-französisches Netzwerk der Dolmetscher und Übersetzer sowie Vorsitzende des Vereins der vereidigten Dolmetscher und Übersetzer in Hamburg (VVDÜ)
  • 19:50 Uhr: Schlusswort von Sophie Coumel, Direktorin des Institut français, Berlin
  • 20:00 Uhr: Empfang

Stiftung Genshagen

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