
Der bekannte Journalist und Sprachkolumnist Harald Martenstein ist erster Preisträger des „Medienpreises für Sprachkritik“. Das entschied eine unabhängige Jury bestehend aus dem Hauptvorstand der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) und Vertretern der Hans-Oelschläger-Stiftung.
Die mit 10.000 Euro dotierte, neu auf Sprachkritik ausgerichtete Auszeichnung ersetzt die bisherigen „Medienpreise für Sprachkultur“ der beiden Organisationen.
„Harald Martenstein zählt seit Jahrzehnten zu den bedeutendsten Kolumnisten in Deutschland“, so Peter Schlobinski, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache. Die Jury erklärt zur Wahl: „Mit scharfem Blick auf die kleinen Dinge des Alltäglichen und die großen Fragen der Politik seziert Martenstein gesellschaftliche und sprachliche Entwicklungen: ironisch und mit Wortwitz, kritisch, unangepasst und provozierend, aber niemals verletzend. Sein Kompass: Respekt vor der Meinung der Andersdenkenden.“
„Ich werde niemals Gendersternchen verwenden“
Der Altlinke Martenstein, in jungen Jahren zeitweise DKP-Mitglied, lehnt das Gendern ausdrücklich ab. 2017 schrieb er in einer seiner Kolumnen in der Zeit: „Ich werde niemals Gendersternchen verwenden, außer man droht mir Folter an.“ In einem kritischen Artikel zur Genderforschung bezeichnete er diese 2013 als ideologisch geprägte „Antiwissenschaft“.
Über die GfdS
Die Gesellschaft für deutsche Sprache ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden und Berlin. Unter anderem wählt sie jedes Jahr das Wort des Jahres und gibt die beliebtesten Vornamen des Jahres bekannt. Um ihre Aufgaben wahrnehmen und ihre Ziele erreichen zu können, wird sie von der Bundesregierung (Beauftragte für Kultur und Medien) und von den Regierungen der Bundesländer (Kultusministerkonferenz) gefördert.
Der Preis wird in einem Festakt am 25. März 2023 um 19:00 Uhr in Wiesbaden verliehen.
rs