Wieland-Preis 2023 für Liebesroman-Übersetzung ausgeschrieben – Preisgeld erhöht

Christoph Martin Wieland (1733-1813)
Christoph Martin Wieland (1733-1813), gemalt von Ferdinand Jagemann im Jahr 1805. - Bild: gemeinfrei

Wie der Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen mitteilt, hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg das Preisgeld für den Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis von 12.000 auf 15.000 Euro erhöht.

Starkes Zeichen für hohe Kunst des Übersetzens

Kunststaatssekretär Arne Braun erläuterte in Stuttgart:

Übersetzerinnen und Übersetzer eröffnen literarische Welten aus anderen Kulturen und Sprachräumen. Die besten Übersetzungsleistungen in verschiedenen Genres sichtbar zu machen und anzuerkennen ist das Anliegen des seit dem Jahr 1979 vergebenen Christoph-Martin-Wieland-Preises.

Mit der Erhöhung des Preisgeldes setzen wir ein starkes Zeichen für die hohe Kunst des Übersetzens. Und wir würdigen damit die regionale Kultur in der Wieland-Stadt Biberach, in der dieser Preis alle zwei Jahre verliehen wird.

Übersetzung aus Genre „literarischer Liebesroman“ gesucht

Der Wieland-Preis wird alle zwei Jahre für wechselnde Genres vergeben. So wurden in den vergangenen Jahren etwa Übersetzungen von Comics, Kinderbüchern und Sachbüchern ausgezeichnet.

In diesem Jahr wird eine „herausragende Übersetzung eines literarischen Liebesromans ins Deutsche“ gesucht. Dazu schreibt der Freundeskreis:

Der Liebesroman steht unter Trivialitätsverdacht, obwohl viele bedeutende literarische Werke um Liebe kreisen. Um nur einige wenige Beispiele zu nennen: Goethes Die Leiden des jungen Werther, Tolstois Anna Karenina, García Márquez‘ Liebe in Zeiten der Cholera, Zora Neale Hurstons Vor ihren Augen sahen sie Gott oder, ganz aktuell, Jenny Erpenbecks Kairos.

Wie in diesen Romanen, muss im Mittelpunkt der eingereichten Übersetzungen eine – wie auch immer geartete – Liebesbeziehung stehen. Biographien und Autobiographien werden nicht berücksichtigt.

Die Übersetzungen müssen nach dem 01.01.2020 in einem deutschsprachigen Verlag erschienen und zum Zeitpunkt der Ausschreibung lieferbar sein.

Eigenbewerbungen von Übersetzern zulässig und erwünscht

Die Ausschreibung läuft bis zum 15. März 2023 (Posteingang). Eigenbewerbungen von Übersetzern sind erwünscht. Ebenso sind deutschsprachige Verlage eingeladen, preiswürdige Übersetzungen vorzuschlagen. Einreichungen von Verlagen sind auf drei Titel pro Verlag beschränkt.

Für die Bewerbung sind folgende Unterlagen einzureichen:

  • Sechs Exemplare des Werkes in Übersetzung
  • Ein Exemplar des Originals als PDF
  • Eine Bio-Bibliographie des Übersetzers/der Übersetzerin sowie eine Charakteristik der eingereichten Übersetzung, beides in Kurzfassung und ebenfalls in sechsfacher Ausfertigung als PDF.

Die Bücher sind an folgende Adresse zu senden:

Christoph Martin Wieland-Stiftung Biberach
z. Hd. Dr. Kerstin Bönsch
Stichwort „Wieland-Übersetzerpreis“
Haus der Archive
Waldseer Straße 31
88400 Biberach

Die PDFs und eventuelle Fragen gehen an: k.boensch@biberach-riss.de

Die Verleihung erfolgt im Spätsommer 2023 in Biberach an der Riß im Regierungsbezirk Tübingen, wo Wieland 1733 geboren wurde.

Der Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziert und vom Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen verliehen. Konzipiert und organisiert wird die Preisverleihung von der Christoph-Martin-Wieland-Stiftung.

Christel Kröning (VdÜ)