Dreitägiges Festival „Assemblage Berlin“ zum 60-jährigen Bestehen des LCB

Assemblage Berlin 2023
Das Literarische Colloquium Berlin (LCB) feiert 2023 seinen 60. Geburtstag. - Bild: LCB

Das Festival „Assemblage Berlin“ widmet sich vom 15. bis 17. Juni 2023 als ein groß angelegtes Kooperationsprojekt des Exzellenzclusters „Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“ und des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) dem Topos der Intermedialität.

Es spürt den vielfältigen Erscheinungsformen von Literatur und ihren Verflechtungen mit anderen Künsten unter den Bedingungen der Digitalisierung und einer globalisierten Zirkulation nach. Das LCB, das in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert, wird dabei zum Forschungsobjekt und Schauplatz zugleich.

Die vier Festival-Sektionen – Optische Literatur, Theater bewegen, Laute Literatur und What Happened to the End of Books – bieten neben Filmvorführungen, wissenschaftlichen Vorträgen und Gesprächen auch Performances und Workshops. Audiovisuelle Exponate, wie Filme, Hörstationen und eine durch künstliche Intelligenz imaginierte Rauminstallation, werden durch eine Ausstellung zur Reihe der LCB-Editionen abgerundet.

Das Festivalticket kostet 8,00 Euro und ist für alle drei Tage gültig. Für Schüler und Studenten ist der Eintritt frei.

LCB Berlin
Das Literarische Colloquium Berlin wurde 1963 gegründet und hat seitdem seinen Sitz in dieser Villa am Ufer des Wannsees, die 1885 von einem Zementfabrikanten erbaut wurde. Hier befindet sich auch die Geschäftsstelle des Deutschen Übersetzerfonds. Bild: Tobias Bohm / LCB

Programmpunkte

Tag 1

Eröffnung

  • Begrüßung: Monika Grütters, LCB-Kuratorium
  • Einführung: Jutta Müller-Tamm, Freie Universität Berlin /EXC 2020 Temporal Communities
  • Eröffnung des Abendprogramms: Florian Höllerer, LCB
  • „Eine neue Kultur“ – Rede von Aras Ören, vorgetragen von Jörg Sundermeier. In Anwesenheit des Autors.
  • Silvia Fehrmann, Leiterin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, im Gespräch mit Don Mee Choi, Dichterin und ehemalige Fellow des DAAD, über die Bedeutung internationaler Residenzen sowie über die „Wannsee-Gedichte“ von Wong May. In Anwesenheit von Wong May, die 1972 mit dem DAAD nach Berlin kam und als Malerin unter dem Namen Ittrium Coey arbeitet.
  • Regine Ehleiter, FU Berlin/EXC TC: Einführung in die Ausstellung „LCB-Editionen, 1968–89 – eine Re-Lektüre“

Ausstellungseröffnung und Sektempfang

  • „Villa of One’s Own“
    Programm-Assemblage auf drei parallelen Bühnen im 20-Minuten-Takt
  • Bühne 1: „Das ist alles nur geklaut“ – Einblick in die KI-Werkstatt mit Juan S. Guse
  • Bühne 2: „Nehmt und esst. Dies ist mein Leib.“ – Senthuran Varatharajah liest aus dem Roman Rot (Hunger) und seinem VOOO-Beitrag
  • Bühne 3: „Tupi or not Tupi“ – Auftakt der TOLEDO-Talks: Materialgespräch mit Jan Brokoff, Ricardo Domeneck, Aurélie Maurin und Oliver Precht
  • Anschließend: Bar und Musik, Tryniti, Villainesse
  • „Affektdarstellung im Leseprozess. Eine Blütenlese des Liebhabernnnie-Vandalismus an Bibliotheksbüchern“
    Einführung in die Ausstellung „Artefakte aktiven Lesens“ von und mit Ann Cotten, Gartenraum

Tag 2

  • „Frühzeit und Experimente in den 1960er Jahren“
    Filmvorführungen „In-Side-Out“ (George Moorse, 16 Min.) und „Anfangszeiten“ (Wolfgang Ramsbott, Christian Bau u. a., 15 Min.); anschließend Gespräch mit Christian Bau und Michael Töteberg
  • „Making a fire out of despair, poetry as a territory for political action“
    Workshop mit Giuliana Kiersz in Kollaboration mit CargoCult
  • „Zeitzeugen im Gespräch“
    Teil I: „Mixtapes. Originaltöne aus der Prenzlauer Berg-Szene“ – Peter Böthig im Gespräch mit Thomas Geiger
    Teil II: „Historische Klangwelten in akustischen Medien“ – Jakob Ilja im Gespräch mit Katharina Mevissen und Cornelia Ortlieb
  • „Blick zurück, 1987: Perspektive Berlin. Literatur in der geteilten Stadt“
    Podiumsgespräch mit Johanna Bohley, Katja Lange-Müller und Stephan Pabst, moderiert von Cornelia Geißler und Ulrike Schneider
  • „Lava. Ritual“
    Live-Ritual im Garten mit Rike Scheffler
  • „Self-portrait“
    Materialgespräch mit Sabina Aldana und Laura Uribe
  • „Filmemacherinnen am LCB in den 1980er Jahren“
    Filmvorführung: „Karola Bloch – Dann nimmt die Frau die Geschicke in die Hand“ (Helga Reidemeister, 45 Minuten), Gespräch mit Britta Hartmann und Martin Koerber
  • Anschließend: Bar und Musik, DJ Bad Puppy

Tag 3

  • „Dokumentar- und Essayfilme zu Literatur“
    Filmvorführung „Cesare Pavese“ (Renate Sami, Petra Seeger, K: Ingo Kratisch, 60 Min.), Gespräch mit Florian Fuchs, Ingo Kratisch und Renate Sami
  • „Making a fire out of despair, poetry as a territory for political action“
    Workshop mit Giuliana Kiersz in Kollaboration mit CargoCult
  • Kurzführung durch die Ausstellung „LCB-Editionen, 1968-89 – eine Re-Lektüre“ durch Regine Ehleiter
  • „Öffnungsbewegungen der Berliner Theaterlandschaft“
    Vortrag von Matthias Warstat
  • „La masa pegajosa que se proclama mundo“ / „Die klebrige Masse, die sich Welt nennt“
    Theatrale Intervention von Sabina Aldana, Mazlum Nergiz und Laura Uribe
  • „Entanglements of Literature, Theatre, and Time“
    Podiumsdiskussion mit Sabina Aldana, Oliver Frljić, Mazlum Nergiz und Laura Uribe, Moderation: Torsten Jost.
  • Anschließend: Bar und Musik, DJ Bad Puppy

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red