Großes japanisch-deutsches Wörterbuch mit Erscheinen des dritten Bands nun abgeschlossen

Großes japanisch-deutsches Wörterbuch
Literaturübersetzerin Ursula Gräfe: "Ein Jahrhundertwerk!" - Bild: Iudicium

Mit dem Erscheinen des 3. Bandes ist das umfangreichste zweisprachige Wörterbuch-Projekt zur japanischen Sprache nun abgeschlossen. Das Gesamtwerk von A bis Z bietet auf insgesamt 7.523 Seiten:

  • Über 130.000 Stichwörter der modernen japanischen Sprache (frühe Meiji-Zeit bis Gegenwart) mit zahllosen Zusammensetzungen und Anwendungsbeispielen
  • Lateinumschrift aller Stichwörter und der Zusammensetzungen mit Kanji
  • ca. 70.000 Satzbelege aus Zeitungen, Zeitschriften, Werbung, Wissenschaft und Literatur mit Quellenangaben
  • Markierter Grund- und Aufbauwortschatz
  • Historische und fachsprachliche Erläuterungen
  • Herkunftsangaben und gesicherte Etymologien
  • Sprichwörter und idiomatische Wendungen
  • Fach- und Sondersprachen (Kinder- und Jugendsprache, Gaunersprache, Dialektismen)
  • Auflösungen von Abkürzungen
  • Fachvokabular u. a. aus den Bereichen Architektur, Astronomie, Biologie und Biochemie, Chemie, Computertechnologie, Elektrotechnik, Flora und Fauna (mit Angabe der wissenschaftlichen Nomenklatur), Geowissenschaften, Linguistik, Mathematik, Medizin, Musik, Physik, Recht, Sport, Technik, Wirtschaft und Finanzen
Großes japanisch-deutsches Wörterbuch, Beispielseiten
Großes japanisch-deutsches Wörterbuch, Beispielseiten (vergrößern mit Rechtsklick, Grafik in neuem Tab öffnen). – Bild: Iudicium

Literaturübersetzerin Ursula Gräfe: „Ein Jahrhundertwerk!“

„Das Große japanisch-deutsche Wörterbuch ist für mich die lang ersehnte Brücke zwischen jedem literarischen Original und seiner Übersetzung. Einzigartig ist das Wörterbuch nicht nur durch die umfassenden Angaben zu Wortarten, Stilebenen, Etymologien und idiomatischen Wendungen, sondern auch durch Zehntausende von Beispielsätzen aus Literatur und Medien.
Ein Jahrhundertwerk!“ – Ursula Gräfe

„Herkömmliche japanisch-deutsche Wörterbücher geben in der Regel neben der Übersetzung des Stichworts nur einige wenige Beispiele mit Phrasen und Sätzen. Das Große japanisch-deutsche Wörterbuch hingegen enthält zahlreiche Beispiele aus dem tatsächlichen Sprachgebrauch in Zeitungen, Zeitschriften, Werbung, wissenschaftlichen Arbeiten und literarischen Werken, und zwar immer mit Quellennachweis. Das ist es, was dieses Lexikon so besonders macht. Ein mit ‚Deutscher Gründlichkeit‘ geschaffenes, epochemachendes Wörterbuch.“ – Iwasaki Eijirō

„Dieses Wörterbuch ist mein bester Freund und Mentor, wenn ich japanische Gedichte ins Deutsche übersetze. Stehe ich vor einer Wand der Unübersetzbarkeit, öffnet es mir traditionelle und unerwartete Türen, die die zwei Sprachen miteinander verbinden. Dieses Wörterbuch ist nicht nur als Nachschlagewerk, sondern auch als Lektüre gut geeignet: Ich blättere in ihm und bekomme viele Inspirationen wie bei einem Spaziergang durch Berlin.“ – Tawada Yoko

„Ein in Umfang und Erschließungstiefe einzigartiger Zugang zur japanischen Sprache.“ – Aizawa Keiichi

„Anfangs existierte das Japanische nur akustisch, als gesprochene Sprache, erst später wurde aus dem Ausland eine Schrift in Gestalt der chinesischen Zeichen eingeführt. Und im Zuge der Verschriftlichung wurden für Wörter mit gleicher Lautung unterschiedliche Zeichen zur Bedeutungsdifferenzierung eingesetzt. Das Große japanisch-deutsche Wörterbuch behandelt solche Konstellationen in unzähligen Beispielen – und das nicht losgelöst von der Lebenswelt. Es ist ein echtes Lesevergnügen, ich kam lange nicht davon los. Das gehört zu den wahren Reizen eines
guten Wörterbuchs.“ – Yoshida Hidekazu

Großes japanisch-deutsches Wörterbuch, Band 3
Der jetzt erschienene dritte und abschließende Band des großen japanisch-deutschen Wörterbuchs. – Bild: Iudicium

Die Herausgeber

Jürgen Stalph: Studium der Japanologie, Anglistik und Allgemeinen Sprachwissenschaft in Bonn, Bochum und Tokyo (Tōkyō Gaikokugo Daigaku). 1984 bis 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Ostasienwissenschaften der Universität Bochum, am Deutschen Institut für Japanstudien, Tokyo, und am Institut für Japanologie der Freien Universität Berlin. Publikationen: Sprachwissenschaftliches, Bibliographien, Literaturübersetzungen. Arbeitsgebiete: Sprachwissenschaft, Lexikographie.

Irmela Hijiya-Kirschnereit: Professorin em. für Japanologie (Literatur- und Kulturwissenschaft) an der Freien Universität Berlin. Studium an den Universitäten Hamburg, Bochum, Waseda und Tokyo. Professuren an den Universitäten Hitotsubashi (Tokyo) und Trier. Von 1996 bis 2004 Direktorin des Deutschen Instituts für Japanstudien (DIJ), Tokyo. 1992 Leibniz-Preis der DFG. 1995 Bundesverdienstkreuz. Herausgeberin der „Japanischen Bibliothek im Insel Verlag“ 1990–2000, Literatur- und Sachbuchübersetzungen. Arbeitsgebiete u. a.: Wissenschaftsgeschichte, Translationswissenschaft.

Wolfgang E. Schlecht: Prof. em. Waseda-Universität, Tokyo. Studium der Philosophie in München und der Japanologie in Tokyo (Tōkyō Gaikokugo Daigaku / Universität Tokyo). Lektor im Verlag Sansyūsya (Aufgabenbereich: Lehrwerke, Wörterbücher). Verfasser zahlreicher Deutschlehrmittel für japanische Universitätsstudenten; Literaturübersetzungen (Ueda Akinari, Yoshimoto Banana, Ōe Kenzaburō, Shimao Toshio). Arbeitsgebiete: Fremdsprachenvermittlung, Interkulturelle Kommunikation, Translationswissenschaft.

Kōji Ueda: Prof. em. Universität Tsukuba. Studium an der Universität Tokyo, der Freien Universität Berlin und der Universität Wien. Professuren an den Universitäten Waseda, Tsukuba und Dokkyo; 2004–06 Stellvertretender Generalsekretär am Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin. 2007–11 Direktor des Japanischen Kulturinstituts, Köln. 2011 Bundesverdienstkreuz. Arbeitsgebiete: Germanistik, Japanisch-Deutsche Kulturbeziehungen, Vergleichende Literatur- und Theaterwissenschaft, Translationswissenschaft.

Bibliografische Angaben

Stalph, Hijiya-Kirschnereit, Schlecht, Ueda (2009, 2015, 2022): Großes japanisch-deutsches Wörterbuch. München: Iudicium. Insgesamt 7.523 Seiten.

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