Franz Kafka – Die Muttersprache war sein Vaterland

Franz Kafka
Franz Kafka im Alter von 40 Jahren, ein Jahr vor seinem frühen Tod. - Bild: gemeinfreies Foto, per Grafik-App von UEPO.de verfremdet

Am heutigen 140. Geburtstag des Schriftstellers Franz Kafka (3. Juli 1883 – 3. Juni 1924) lässt sich auf Twitter gut beobachten, dass sich die Öffentlichkeit uneins ist, ob dieser ein Deutscher, ein Volksdeutscher, ein Österreicher, ein Tscheche, ein Tschechoslowake, ein Böhme oder ein Jude war.

Er war wohl alles das und nichts davon. Seine Heimat war kein Land, sondern eher die – von ihm nicht besonders geliebte – Stadt Prag und vor allem die deutsche Sprache, obwohl er auch sehr gut Tschechisch sprach.

Geboren wurde er am 3. Juli 1883 in Prag, der Hauptstadt des Königreichs Böhmen, das damals und noch bis 1918 Teil der Habsburgermonarchie Österreich-Ungarn war.

Nicht nur die deutsche Sprache wurde durch sein Werk um das Adjektiv „kafkaesk“ bereichert: kafkaesque, Kafkaesque, kafkaïen, kafkiano, kafkian, кафкианский, kafkamainen, kafkaískur …

Laut dem Index Translationum liegt Kafka auf Platz 7 der zehn meistübersetzten deutschsprachigen Autoren: 1. Jacob Grimm, 2. Wilhelm Grimm, 3. Rudolf Steiner, 4. Karl Marx, 5. Hermann Hesse, 6. Friedrich Nietzsche, 7. Franz Kafka, 8. Johann Wolfgang von Goethe, 9. Friedrich Engels, 10. Sigmund Freud.

Ganz groß gefeiert wird der Autor aber erst im Jahr 2024, dann jährt sich sein Todestag zum 100. Mal. Nicht nur beim Goethe-Institut in Prag laufen schon die Vorbereitungen.

Richard Schneider